Der Lebensraum Boden ist durch den Einfluss des Menschen vielen Belastungen und Gefährdungen ausgesetzt. Bodenabtragung Ist der Boden vollständig von Pflanzen bedeckt, wie zum Beispiel im Wald, dann ist er vor der Abtragung durch Wind und Wasser gut geschützt. Fehlt diese lückenlose Pflanzendecke aber längere Zeit (wie zum Beispiel beim Anbau von Mais, Zuckerrüben und Sonnenblumen), wird die oberste Bodenschicht abgetragen. Der Wind verweht den Boden oder das Wasser schwemmt die mineralsalz- und humusreiche Bodenschicht weg. Diese Abtragung von Bodenmaterial nennt man Erosion. Hecken oder Windschutzgürtel schützen vor Erosion. In steilen Hängen tragen auch Muren und Hangrutschungen den Boden ab. Bodenverdichtung Durch den Einsatz schwerer Maschinen in der Landwirtschaft kommt es zu einer Verdichtung des Bodens. Dabei werden die Bodenporen (Seite 100) zusammengedrückt und nehmen weniger Wasser auf. So haben Bodenlebewesen weniger Sauerstoff zur Verfügung. Wasser ist für Pflanzen in sehr engen Poren schwer verfügbar, da es fest an den Boden gebunden ist. Bodenversiegelung Wird der Boden im Zuge des Baus von Straßen und Gebäuden mit luft- und wasserdichten Materialien zugedeckt, spricht man von Versiegelung. Hier können keine Pflanzen wachsen, Regenwasser kann nicht versickern und es gibt keine Bodenlebewesen mehr. In Österreich werden täglich etwa 11,5 Hektar Boden verbaut, das sind ungefähr 16 Fußballfelder. Damit liegt Österreich in Europa im Spitzenfeld. Unerwünschte Stoffe Durch Verkehr, Industrie und Landwirtschaft gelangen unerwünschte Stoffe durch die Luft, durch Niederschläge oder durch Düngung in den Boden. Um die Erträge in der Landwirtschaft zu steigern, werden Pflanzenschutzmittel (Pestizide) und Düngemittel eingesetzt. Wenn sie nicht schonend verwendet werden, können sie dem Boden schaden. Sie gelangen durch Niederschläge in den Boden, ins Grundwasser und somit in unser Trinkwasser. Schwermetalle (z. B. Cadmium, Blei, Quecksilber) aus Industrie, Verkehr und Landwirtschaft und Streusalz bedrohen ebenfalls das Grundwasser. Streusalz behindert außerdem die Wasseraufnahme der Pflanzen. Auch Abgase aus Verkehr und Industrie, die mit dem Wasser in der Luft Säuren bilden („saurer Regen“), und Abwässer bringen Schadstoffe in den Boden ein. A1 Beschrifte B1 bis B4 mit den Überschriften aus dem Text. B1 v B2 v B3 v B4 v Kurz erklärt: Windschutzgü rtel: mit Bäumen und Sträuchern bepflanzter Streifen am Rand von Feldern Hektar (ha): Maßeinheit einer Fläche (10 000 m²) ➝ Arbeitsheft-Seiten 50 – 51 110 Der Boden ist in Gefahr Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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