einfach bio 3, Schulbuch [Teildruck]

➝ Arbeitsheft-Seite 8 12 Wasserverschmutzung und ihre Folgen Gewässer sind empfindliche Ökosysteme, die sehr leicht geschädigt werden können. Abwässer aus Industrie, Landwirtschaft und Haushalten können einem Gewässer sehr stark zusetzen und das ökologische Gleichgewicht zerstören. Das ökologische Gleichgewicht in Gewässern Im Normalfall können sich Gewässer selbst reinigen. Auch in Gewässern, in die keine Abwässer gelangen, gibt es Verunreinigungen durch abgestorbene Pflanzen und Tiere. Normalerweise können diese Stoffe von den Destruenten (Bakterien und Pilzen) zersetzt werden, denen sie als Nährstoffe dienen. Ein natürliches Gewässer enthält in der Regel genug Sauerstoff für alle Tiere und Pflanzen. Gibt es in einem Gewässer ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Produzenten, Konsumenten und Destruenten herrscht ein ökologisches Gleichgewicht. Ein Gewässer „kippt“ Werden aber die Abwassermengen zu viel, so wird das ökologische Gleichgewicht gestört. Abwässer enthalten meist sehr viele Nährstoffe. Diese lassen die Pflanzen, vor allem die Algen, stark wachsen. Sterben die Algen nach ein bis fünf Tagen, werden sie von Destruenten zersetzt. Dadurch vermehren sich auch die Destruenten im Wasser stark. Das Wasser wird trüb. Auch Wasserpflanzen sterben ab. Dadurch werden die Destruenten noch mehr. Sie verbrauchen für den Abbau der abgestorbenen Pflanzen so viel Sauerstoff, dass die anderen Lebewesen an Sauerstoffmangel sterben. Es überleben nur die Bakterien, die ohne Sauerstoff leben können. Faulschlamm mit giftigen Faulgasen bildet sich. Was bleibt, ist eine stinkende Flüssigkeit ohne Leben. Man sagt, das Gewässer ist „gekippt“. Kläranlagen reinigen das Abwasser Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Abwässer direkt in Flüsse geleitet. Dadurch waren viele Gewässer stark verschmutzt. Heute werden 96 % der Abwässer gereinigt. Das Abwasser aus Haushalten und Fabriken wird in Kanälen gesammelt und zu Kläranlagen geleitet. Dort bauen Bakterien und Einzeller den Großteil der Verschmutzungen ab. Das gereinigte Wasser kann dann wieder in natürliche Gewässer geleitet werden. Vor allem die biologische Gewässergüte, bei der die Wasserqualität durch Untersuchungen der Wasserlebewesen (Seite 10) festgestellt wird, hat sich in Österreich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. B1 Starkes Algenwachstum in einem See V1 Unsichtbarer Schmutz Du brauchst: eine Lupe, einen Messbecher, eine Pipette, Tinte, Wasser, einen Zuckerwürfel So geht’s: Plane einen Versuch, mit dem du erklären kannst, dass Schmutz im Wasser nicht immer sichtbar ist (Versuchsaufbau Seite 41). Gib zuerst einen Zuckerwürfel in den mit Wasser gefüllten Messbecher. Wiederhole den Versuch dann mit einem Zuckerwürfel, der mit Tinte eingefärbt wurde. Erstelle ein Versuchsprotokoll mit folgenden Informationen: ■ einer Forscherfrage, die durch den Versuch geklärt wird ■ einer Versuchsbeschreibung inklusive Skizze oder Foto, ■ einer Vermutung, wie der Versuch ablaufen könnte, ■ Beobachtungen während des Versuchs sowie dem Ergebnis und ■ einer Antwort auf die Forschungsfrage. B2 Fischsterben in einem „gekippten“ Gewässer Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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