Es kann schnell passieren, dass man sich an einer heißen Herdplatte verbrennt. Der Körper kümmert sich mit einem Reflex darum, dass die Hand blitzartig wieder zurückgezogen wird, ohne dass man sich ernsthaft verletzt. Ein Reflex ist eine automatische Bewegung, die nicht bewusst gesteuert werden kann. Weitere Beispiele dafür sind der Lidschlussreflex, das Niesen oder das Husten. Sie verhindern, dass etwas Ungewolltes in die Atemwege gelangt. Normalerweise steuert das Gehirn Bewegungen der Muskeln. Bei Gefahr wäre der Weg vom Gehirn zu lange und die Reaktion würde zu lange dauern. Hier wird das Rückenmark aktiv. Es verläuft im Inneren der Wirbelsäule (Wirbelkanal) zwischen Gehirn und Lendenwirbelsäule. Es arbeitet als Vermittler und überträgt Signale zwischen dem Körper und dem Gehirn. Somit kann der Körper besonders schnell reagieren. Diese Reflexe werden zum Teil auch vom Nachhirn gesteuert. Das Nervensystem Gehirn und Rückenmark bilden gemeinsam das zentrale Nervensystem. Es ist die Steuerzentrale unseres Körpers und regelt unbewusste (unwillkürliche) Vorgänge, z. B. Verdauung oder Herzschlag und bewusste (willkürliche) Vorgänge, z. B. Bewegungen des Körpers. Die Nerven, die durch den ganzen Körper verlaufen, bilden das periphere Nervensystem. Das Gehirn erhält ständig Informationen aus dem Körper, die durch Nerven ins Gehirn weitergeleitet werden. Gleichzeitig werden vom Gehirn durch die Nerven Anweisungen an den Körper geschickt. Die Nerven kann man sich wie Kabel vorstellen, die im gesamten Körper verlegt sind. Das Gehirn reagiert auch auf äußere Reize. Bevor äußere Reize ans Gehirn weitergeleitet werden können, müssen sie in Signale umgewandelt werden. Nervenzellen – Bausteine des Nervensystems Das menschliche Nervensystem besteht aus 100 Milliarden bis zu einer Billion Nervenzellen. Über diese Zellen tauschen alle Körperteile untereinander Botschaften aus. Eine Nervenzelle besteht aus dem Nervenzellkörper mit kurzen Fortsätzen (Dendriten) und dem langen Nervenzellfortsatz (Axon). Im Nervenzellkörper befindet sich der Zellkern. Die Aufgabe einer Nervenzelle ist die Aufnahme, Übertragung und Weiterleitung von Informationen. Die Aufnahme der Information erfolgt durch die Dendriten, die Weiterleitung durch das Axon. Die Übertragung an andere Nervenzellen oder Muskeln erfolgt durch die Übertragungsstelle (Synapse). Am Ende des Axons befinden sich sogenannte Endknöpfchen (B1). A1 B1 zeigt dir eine vereinfachte Skizze einer Nervenzelle. Notiere in Klammer die jeweiligen Fachbegriffe. In Gelb siehst du die Markscheide, die manche Axone umgibt. Sie dient dem Schutz der Nervenfaser und sorgt für eine schnelle Weiterleitung von Informationen. 1 2 4 3 B1 Nervenzelle 1 Kurze Nervenzellfortsätze v ( ) 2 Langer Nervenzellfortsatz v ( ) 3 Zellkern 4 Übertragungsstelle v ( ) A2 Wird das Rückenmark (z.B. bei einem Unfall) durchtrennt, spricht man von Querschnittslähmung. Gib den Begriff in eine Suchmaschine ein und notiere wichtige Informationen. ➝ Arbeitsheft-Seiten 51–53 118 Das Nervensystem steuert unsere Bewegungen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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