In Österreich leben drei Vertreter der Hasentiere: der Feldhase, das Wildkaninchen und der Schneehase. Pflanzenfresser mit besonderem Gebiss Das Gebiss der Hasentiere ist dem der Nagetiere sehr ähnlich. Hasentiere haben lange Schneidezähne (Nagezähne), Vormahl- und Mahlzähne. Der einzige Unterschied ist ein zweites Paar kleine Schneidezähne (Stiftzähne) hinter den Nagezähnen im Oberkiefer. Man spricht vom Hasengebiss (B1). Hasentiere haben eine gespaltene Oberlippe, die Hasenscharte. Auch diese erleichtert ihnen das Nagen. Hasen und Kaninchen fressen wie die Nagetiere nur Pflanzen wie Gräser und Zweige. Daher produzieren sie ebenso weichen Blinddarmkot, der wieder gefressen wird, und harte Kotkügelchen. Gute Sinnesorgane helfen bei der Flucht Bei vielen Tieren kann man aus der Stellung der Augen bereits die Lebensweise ableiten. Bei Raubtieren, wie z.B. dem Fuchs, befinden sich die Augen vorne am Kopf. Dadurch können sie Entfernungen besser abschätzen, was für das Jagen sehr wichtig ist. Fluchttiere, wie Hasen und Kaninchen, haben ihre Augen seitlich am Kopf. So können sie fast ihre ganze Umgebung sehen, ohne den Kopf zu drehen. Dadurch können sie Feinde leichter entdecken. Außerdem riechen und hören Hasentiere sehr gut. Feldhase und Wildkaninchen – unterschiedliche Lebensweisen Der mit seinem braunen Fell auf Wiesen und Feldern perfekt getarnte Feldhase duckt sich bei Gefahr in eine flache Mulde, die Sasse. Kommt ihm der Feind zu nahe, läuft er mit seinen langen, kräftigen Hinterbeinen schnell davon und schlägt Haken. Feldhasen sind Einzelgänger. Außerhalb der Paarungszeit gehen sie einander aus dem Weg. Die Häsin bringt drei bis vier Mal im Jahr bis zu vier Junge zur Welt. Die jungen Hasen sind Platzhocker. Sie verlassen ihre Sasse kaum. Ihre Mutter besucht sie nur zum Säugen. Die restliche Zeit bleiben die Jungtiere allein. Das Wildkaninchen ist kleiner und hat kürzere Beine und Ohren. Sein Fell ist grau-braun. Wildkaninchen leben in Gruppen (Kolonien) in unterirdischen Bauten. Bei Gefahr warnen sie einander, indem sie mit den Hinterbeinen trommeln. Ihren Feinden laufen sie nicht davon, sondern flüchten schnell in ihren Bau. Wildkaninchen vermehren sich sehr rasch. Das Weibchen bekommt bis zu sechs Mal im Jahr bis zu neun Junge. Die Jungen sind Nesthocker und bei der Geburt noch völlig nackt und blind. Bereits nach drei Monaten können sie eigene Junge bekommen. A1 Ergänze die Bildunterschriften. Vormahlzähne Mahlzähne Schneidezähne Stiftzähne B1 Das Hasengebiss B2 Junge Wildkaninchen sind N . B3 Junge Feldhasen sind P . B4 Wildkaninchen sind gesellig und leben in K . ➝ Arbeitsheft-Seiten 32–33 82 Hasentiere sind Fluchttiere Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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