In Österreich sind zehn Eulenarten heimisch. Die größte Eulenart der Erde ist der Uhu (bis zu 73 cm groß). Die beiden häufigsten Eulenarten in Österreich sind der Waldkauz und die Waldohreule. Die Schleiereule hat einen hellen, herzförmigen Federkranz. Sie nistet in Scheunen und Kirchtürmen und ist wie der Steinkauz, der hauptsächlich in Obstgärten lebt, ein Kulturfolger. So nennt man Lebewesen, die sich gut an die vom Menschen geschaffenen Lebensräume anpassen konnten. Eulen sind Nachttiere Eulen sind an das Leben in der Nacht angepasst. Ihr Körperbau spiegelt ihre Lebensweise wider. Eulen packen und töten ihre Beute mit ihren langen, scharfen Krallen. Mit ihrem gebogenen Hakenschnabel zerteilen sie ihr Futter. Sie haben große Augen, die wie beim Menschen nach vorne gerichtet sind. Dadurch können Eulen Entfernungen gut abschätzen. Die Augen sind sehr lichtempfindlich. Deshalb brauchen Eulen nicht viel Licht, um gut sehen zu können. Eine Eule kann ihre Augen so gut wie gar nicht bewegen. Dafür kann sie ihren Kopf sehr weit drehen. Das Gehör der Eulen ist sehr fein. So können sie ihre Beute auch dann finden, wenn es völlig dunkel ist. Rund um den Schnabel haben Eulen einen Federkranz. Er lenkt den Schall weiter zu den Ohren. Die Ohren sind von außen nicht zu sehen. Manche Arten haben „Federohren“ (B4). Das sind aber keine echten Ohren, sondern bewegliche Kopffedern, die neben der unauffälligen Färbung des Gefieders der Tarnung dienen. Eulenfedern sind sehr weich. An den Schwungfedern befinden sich feine Fransen. Dadurch fliegen Eulen fast lautlos. Lebensweise Eulen sind Fleischfresser und fressen vor allem kleine Säugetiere und Vögel. Manche Arten erbeuten auch Insekten. Große Beutetiere werden mit dem Schnabel zerlegt, kleine schlucken sie im Ganzen hinunter. Einige Zeit später würgen sie ein Gewölle aus. Eulengewölle enthalten, im Gegensatz zu Gewöllen von Greifvögeln, auch die Knochen ihrer Beutetiere. Die meisten Eulen bauen keine Nester. Sie legen ihre Eier in Baumhöhlen, alte Gebäude, in die leeren Nester anderer Vögel oder auf den Boden. Aus den weißen Eiern schlüpfen die Jungen. Sie sind am Anfang blind und hilflos (Nesthocker). Gefährdung und Schutz Eulen sind stark gefährdete Vogelarten und daher streng geschützt. Um Eulen zu helfen, sollte ihr Lebensraum erhalten und ihre Brutplätze (Höhlenbäume, offene Gebäude) gesichert werden. Manche Arten nehmen auch Nistkästen an. A1 Erkläre den Grund dafür, dass Eulen und Greifvögel trotz gleicher Beutetiere im gleichen Gebiet vorkommen können. A2 Benenne die Eulenarten. B1 SCH EULE W KAUZ B2 B3 B4 ST KAUZ W DO EU 106 Eulen – Jäger der Nacht Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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