Schulbuchseiten 56–57 Paarhufer 1 Lies den Text über den Ur aufmerksam durch. Beantworte anschließend die Fragen. Unser Hausrind stammt vom Ur ab, der auch als Europäischer Auerochse bezeichnet wird. Dieser Paarhufer lebte schon vor 600 000 Jahren in Europa. Der Ur war höher als unsere heutigen Rinderrassen. Er hatte längere Beine und konnte schneller fliehen. Die Hörner konnten bis zu 140 cm lang und bis zu 20 cm dick werden. Der Ur zog grasfressend durch die Landschaft und ernährte sich im Winter auch von Blättern und Eicheln. Wenn er bedroht wurde, verteidigte er sich und seine Herde aggressiv. Vor etwa 8 000 Jahren begannen die Menschen, den Ur zu zähmen. Sie wollten Milch gewinnen und nicht mehr auf die Jagd gehen müssen. Sie setzten den Ur auch als Arbeitstier ein. Im Laufe der Zeit hat der Mensch viele neue Rinderrassen gezüchtet. Sie unterscheiden sich durch kürzere Beine und Hörner vom Ur. Außerdem geben sie mehr Milch oder legen rasch viel Gewicht zu oder auch beides. Der Lebensraum des Urs wurde durch Siedlungen und Felder immer kleiner. Viele Ure verhungerten im Winter oder wurden bei der Jagd getötet. Die letzte Herde des Urs wurde vor etwa 470 Jahren im heutigen Polen unter Schutz gestellt. Das letzte Tier starb im Jahr 1627. Damit ist dieses Lebewesen für immer von der Erde verschwunden. Vor 100 Jahren haben die Brüder Heinz und Lutz Heck eine Rinderrasse gezüchtet, die dem Ur möglichst ähnlich sieht. Daraus entstand das sogenannte Heck-Rind. Es ist aber stämmiger als der Ur und hat kürzere Beine und einen dickeren Hals. Tiere, die heute als „Ur“ oder „Europäischer Auerochse“ in Zoos zu sehen sind, sind nachgezüchtet. Ihnen fehlen viele der ursprünglichen „wilden“ Eigenschaften dieser ausgestorbenen Tiere. Welche Eigenschaften des Urs machten sein Überleben in der Wildnis möglich? Warum sind „Europäische Auerochsen“, die du heute in einem Zoo siehst, keine echten Ure? 2 Vergleiche das Bild des Hausrinds auf der Schulbuchseite 57 mit dem Bild des Urs. Welche Unterschiede kannst du erkennen? Ur oder Europäischer Auerochse 28 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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