BioTOP 3, Schulbuch

98 Evolution der Atmungs- und Herz-Kreislauforgane Arbeitsheftseite 51 Das Leben entstand im Wasser. Im Laufe der Evolution haben Tiere unterschiedliche Organe entwickelt, um Sauerstoff aus ihrer Umgebung aufzunehmen und ihn im Körper zu transportieren. Hautatmung Die einfachste Form der Sauerstoffaufnahme ist durch die Haut. Tiere mit einfachem Körperbau, zB Schwämme und Nesseltiere (siehe Seite 110) haben kein Blut. Ihre Gewebe sind so dünn, dass der Gasaustausch direkt in allen Zellen stattfindet ( B 1). Auch Würmer atmen über die Haut. Der Regenwurm ( B 2, Seite 44) hat einen sehr einfach gebauten, geschlossenen Blutkreislauf. Das Blut ist vollständig in Gefäßen eingeschlossen. Sauerstoff gelangt durch die Haut über Kapillaren ins Blut und wird in den Blutgefäßen zu allen Zellen transportiert. Die Bewegung der vorderen Körpersegmente pumpt das Blut durch den Körper, es gibt kein Herz. Für den Gasaustausch muss die Haut feucht sein. Bei Amphibien wird ein Teil des Sauerstoffs über die Haut aufgenommen (siehe Seite 90). Den Winter verbringen manche Amphibien, wie zB der Grasfrosch, am Grund von Gewässern ( B 2). Der Stoffwechsel ist so stark heruntergefahren, dass der Sauerstoff ausreicht, der über die Haut aus dem Wasser aufgenommen wird. Kiemen Tiere, die im Wasser leben, benötigen Kiemen, um Sauerstoff aus dem Wasser aufzunehmen ( B 3). Dazu zählen Fische, die Larven von Amphibien, Krebstiere und die Larven von Wasserinsekten. Kiemen sind stark durchblutet und haben eine große Oberfläche ( B 1, Seite 86). Durch ihre dünne Haut gelangt Sauerstoff aus dem Wasser in die Blutkapillaren und wird in einem geschlossenen Blutkreislauf zu allen Geweben transportiert. Tracheen Tracheen sind Einstülpungen der Haut. Sie kommen bei Gliederfüßern vor, zu denen die Krebstiere, Spinnentiere und Insekten zählen. Die mit Chitin verstärkten Tracheen führen von Öffnungen an der Körperoberfläche ins Körperinnere und verzweigen sich dort zu immer feineren Ästen – wie die Blutgefäße beim Menschen ( B 4). So werden alle Gewebe direkt mit Sauerstoff versorgt und Kohlenstoffdioxid wird aufgenommen. Tracheen funktionieren wie die Klimaanlage in einem Gebäude, wo über Rohre frische Luft in die Räume gelangt und abgestandene Luft abgeleitet wird. Die Körperflüssigkeit von Insekten (Hämolymphe) transportiert keinen Sauerstoff, sondern unter anderem Nährstoffe und Stoffwechselprodukte. Sie wird in einem offenen Gefäßsystem durch den Körper bewegt. Dabei wird sie vom Herz aus den Geweben und Körperräumen angesaugt und durch ein Blutgefäß Richtung Kopf geleitet ( B 4). Die Köperflüssigkeit bewegt sich danach offen durch den Körper. B 1 Nesseltiere, wie zB Ohrenquallen, atmen mit der Haut. B 2 Der Grasfrosch verbringt den Winter am Grund von Gewässern und atmet dort über die Haut. B 3 Die Kiemen nehmen Sauerstoff aus dem Wasser auf. Herz B 4 Tracheen (blau) und offenes Gefäßsystem (rot) einer Biene Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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