94 Gliederfüßer heimischer Gewässer Arbeitsheftseite 49 Zum Stamm der Gliederfüßer zählen unter anderem die Klassen der Krebstiere, der Spinnentiere und der Insekten. Alle Gliederfüßer legen Eier. Bei der unvollständigen Verwandlung schlüpfen daraus Larven, die den erwachsenen Tieren ähnlich sehen. Bei der vollständigen Verwandlung (Metamorphose) entwickelt sich aus der Larve eine Puppe. Während des Puppenstadiums werden in einer schützenden Hülle Organe umgebaut oder neu angelegt, zB die Flügel bei Insekten. Krebse Krebse leben im Wasser und atmen mit Kiemen. Die einzige völlig an Land lebende Gattung sind die Landasseln (siehe Seite 43). Sie atmen ebenfalls mit Kiemen und benötigen daher feuchte Lebensräume, wie Erde oder feuchte Keller. Krebse haben einen Panzer aus Chitin. Der Körper des Edelkrebses ist in Kopf, Brust und den Hinterleib gegliedert. Am Hinterleib sind die beweglichen Segmente gut erkennbar. Der Edelkrebs hat zwei Fühlerpaare (Antennen), die ihm als Geruchs- und Tastorgane dienen ( B 1, B 2). Die Facettenaugen sitzen auf kurzen Stielen und ermöglichen einen guten Blick in alle Richtungen. Das vorderste Beinpaar ist zu kräftigen Scheren vergrößert. Die Scheren dienen zum Ergreifen und Zerkleinern der Nahrung (tote Tiere und Pflanzen) und zur Verteidigung. Bei der Paarung heftet das Männchen Spermienpakete an das Weibchen. Dieses trägt die befruchteten Eier unter dem Hinterleib mit sich, bis die Larven schlüpfen (Brutpflege). Da der Panzer nicht mitwachsen kann, häuten sich die Jungtiere mehrmals, bis sie ausgewachsen sind. In der Nacht jagt der Edelkrebs Muscheln, Schnecken und kleine Fische. Er war in Europa weit verbreitet, ist aber durch die Krebspest stark bedroht. Diese Pilzerkrankung wurde durch amerikanische Krebsarten eingeschleppt. Heute kommt der Edelkrebs in manchen Bächen, Flüssen und kleinen Teichen vor. Er braucht naturnahe Ufer, in denen er Höhlen graben oder sich unter Wurzeln verstecken kann. Gewässerverschmutzung, Insektenvernichtungsmittel und Uferverbauung tragen dazu bei, dass der Edelkrebs heute nur noch selten anzutreffen ist. Auch der Wasserfloh ist ein Krebs ( B 3). Er hat ein großes Facettenauge. Ein Fühlerpaar ist stark vergrößert und dient der Fortbewegung. Der Wasserfloh ist ein Teil des Planktons, das eine wichtige Nahrungsquelle für viele Wassertiere darstellt. Die Wasserassel kommt in nährstoffreichen stehenden und fließenden Gewässern vor ( B 4). Das Weibchen trägt die Eier am Hinterleib in einem Sack mit sich, bis die Larven schlüpfen (Brutpflege). Wasserasseln ernähren sich als Destruenten von abgestorbenen Pflanzenteilen. Sie dienen Friedfischen und anderen Wasserbewohnern als Nahrung. B 1 Der Edelkrebs (Größe: bis 20 cm) B 2 Ein junger Edelkrebs B 3 Mikroskopische Aufnahme eines Wasserflohs (Größe: bis 4 mm) B 4 Die Wasserassel (Größe: bis 2 cm) Zusatzmaterial bn7436 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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