BioTOP 3, Schulbuch

92 Weichtiere heimischer Gewässer Arbeitsheftseite 48 Zum Stamm der Weichtiere zählen unter anderem die Klasse der Muscheln und die Klasse der Schnecken. Muscheln Muscheln sind wasserlebende Weichtiere. Ihr Körper ist durch zwei Kalkschalen geschützt ( B 1). Innen werden die Kalkschalen durch zwei Muskeln verschlossen. Muscheln leben am Grund von Gewässern ( B 2). Sie verankern sich mit dem sogenannten Fuß im Boden. Das ist ein beweglicher Muskel, der seitlich aus der Kalkschale ragt. Er kann den Untergrund abtasten und dient auch der langsamen Fortbewegung. Muscheln atmen, wie auch andere ausschließlich im Wasser lebende Tiere, mit Kiemen. Muscheln ernähren sich von Plankton, das sind kleine Pflanzen und Tiere, die im Wasser schweben. Muscheln filtern es aus dem Wasser. Sie sind daher sogenannte „Filtrierer“. Durch zwei Öffnungen stehen sie mit ihrer Umgebung in Verbindung ( B 3). An den Kiemen sitzen Wimpern, die eine Strömung erzeugen. Das Wasser strömt bei der Einströmöffnung in die Muschel. Es transportiert Nahrungsteilchen wie Plankton heran und versorgt die Kiemenblättchen mit Sauerstoff. An den Kiemenblättchen bleibt das Plankton hängen. Es wird durch die Wimpern weiter nach innen befördert und dort verdaut. Durch die Ausströmöffnung fließt das Wasser wieder ins Freie. Das abgegebene Kohlenstoffdioxid und die unverdaulichen Nahrungsreste werden so ausgeschieden. Die Quaggamuschel stammt aus dem Gebiet des Schwarzen Meeres und verbreitet sich durch den Klimawandel in Österreichs Seen. Sie filtert Plankton in großen Mengen und vermindert so die Nahrung für heimische Fische. Außerdem überwächst sie andere Muscheln und beschädigt Abflussrohre und Boote. Die Große Teichmuschel Die einheimische Große Teichmuschel wird bis zu 20 cm groß ( B 5). Ihre Schale ist gelblich bis dunkelbraun gefärbt. Sie lebt im Schlamm am Grund von stehenden und langsam fließenden Gewässern. Sie braucht saubere, aber nährstoffreiche Gewässer. Durch die zunehmende Gewässerverschmutzung ist sie eine bedrohte Art. Die Große Teichmuschel ernährt sich wie alle Muscheln von Plankton. Sie filtert bis zu 40 Liter Wasser pro Stunde und entfernt feste Teilchen daraus. So trägt sie zur Reinigung des Gewässers bei. Die Große Teichmuschel ist – wie die meisten Muscheln – getrennt geschlechtig, es gibt also weibliche und männliche Teichmuscheln. Die Spermien des Männchens gelangen durch die Einströmöffnung in das Muschelinnere des Weibchens ( B 4a). Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich Larven. Sie gelangen durch die Ausströmöffnung ins freie Wasser ( B 4b). Die Larven heften sich an Fischen an. Dort leben sie als Parasiten ( B 4c). Das bedeutet, dass nur sie einen Vorteil davon haben, die Fische haben keinen. Von den Fischen lassen sie sich an einen neuen Ort tragen. Nach einiger Zeit fallen die Larven ab und entwickeln sich zu erwachsenen Muscheln ( B 4c). B 1 Die Flache Teichmuschel hat zwei Kalkschalen, die am Rand verbunden sind. B 2 Muscheln leben am Grund von Gewässern. Ausströmöffnung Einströmöffnung B 3 Ausström- und Einströmöffnung einer Muschel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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