90 Weitere Wirbeltiere heimischer Gewässer Arbeitsheftseite 47 Reptilien am Wasser Die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige heimische Schildkröte ( B 1). In Österreich kommt sie zB im Nationalpark Donau-Auen vor. Ihr Lebensraum sind langsam fließende oder stehende Gewässer mit Wasserpflanzen, schlammigen Böden und natürlichen Ufern. Sie ernährt sich von Wasserpflanzen, Schnecken, Insektenlarven, Kaulquappen und Aas. Reptilien benötigen für die Eiablage kein Wasser. Die Paarung der Europäischen Sumpfschildkröte findet allerdings im Wasser statt. Das Weibchen vergräbt anschließend die Eier in warmen Sandhügeln, wo sie durch die Wärme der Sonne ausgebrütet werden. Durch das Verschwinden naturbelassener Teiche und Augewässer ist die Europäische Sumpfschildkröte stark gefährdet. Vögel am Wasser Die Stockente und den Höckerschwan hast du bereits in der 1. Klasse kennen gelernt. Sie sind häufige Wasservögel. Die Tafelente lebt ganzjährig an großen, flachen Gewässern mit breitem Schilfgürtel ( B 2). Sie ernährt sich von Wasserpflanzen, Insekten und ihren Larven, Muscheln, Amphibien und gelegentlich auch von kleinen Fischen. Durch die Zerstörung von Nistgebieten, Überdüngung und Austrocknen von Gewässern durch den Klimawandel nimmt die Anzahl der Tafelenten ab. Die Spießente ist ein Zugvogel. Sie verbringt den Winter bei uns und brütet auch hier ( B 3). Ihr Lebensraum sind Feuchtwiesen sowie überschwemmte Ufer großer Flüsse und Seen. Die Spießente ernährt sich von Wasserpflanzen und Gräsern an Land. Durch die Trockenlegung verliert die Spießente ihre Nistgebiete. Außerdem zerstören landwirtschaftliche Maschinen ihre Nester. Daher ist dieser Entenvogel bei uns vom Aussterben bedroht. Der Große Brachvogel kann nicht schwimmen, er watet mit seinen Beinen durch das Wasser. Dabei stochert er mit seinem langen Schnabel im Boden nach Insekten und Würmern ( B 4). Damit kann er auch Schnecken und Muscheln aus dem Gehäuse ziehen. Der Große Brachvogel brütet in Feuchtwiesen und manchmal auch auf Feldern. Durch Trockenlegung schrumpfen seine Lebensräume, häufiges Mähen zerstört die Nester. Daher ist diese Vogelart gefährdet. Auch die Uferschnepfe ist ein sogenannter Watvogel ( B 5). Sie verbringt den Frühling bei uns, um hier zu brüten, und kehrt Ende Mai wieder nach Westafrika zurück. Sie benötigt feuchte bis nasse Wiesen. Die Uferschnepfe ernährt sich von Insekten, Spinnen, Schnecken und Würmern. Sie ist durch Trockenlegung und intensive Landwirtschaft bedroht. Durch frühes Mähen fehlen Blüten, wodurch es weniger Insekten gibt. Daher ist zu wenig Nahrung für die Kücken vorhanden. Im kurzen Gras finden die Vögel keinen Schutz vor Fressfeinden. Landwirtschaftliche Maschinen zerstören außerdem viele Nester. Durch den Klimawandel werden in Zukunft noch vorhandene Nistgebiete austrocknen. B 1 Die Europäische Sumpfschildkröte (Größe: bis 20 cm) B 2 Die Tafelente (Größe: bis 58 cm) B 3 Die Spießente (Größe: bis 76 cm) B 4 Der Große Brachvogel (Größe: bis 60 cm) Zusatzmaterial bn6d5v Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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