BioTOP 3, Schulbuch

88 Amphibien heimischer Gewässer Arbeitsheftseite 46 Amphibien benötigen Gewässer zur Eiablage. Die Eier haben eine weiche Hülle, sie werden auch als Laich bezeichnet. Die Jungtiere (Larven) entwickeln sich im Wasser und atmen mit Kiemen ( B 2). Sie haben einen Ruderschwanz, der ihnen das Schwimmen erleichtert. Während der Metamorphose bildet sich bei den Froschlurchen der Schwanz zurück, die Schwanzlurche behalten ihn. Die Kiemen werden für das Leben an Land zu einfachen sackförmigen Lungen umgebildet ( B 3). Amphibien können Sauerstoff aus dem Wasser auch direkt über die Haut aufnehmen (Hautatmung). Molche decken etwa drei Viertel ihres Sauerstoffbedarfs über die Haut, Frösche etwa ein Viertel. Die erwachsenen Tiere suchen an Land nach Nahrung und Unterschlupf. Zur Paarungszeit wandern sie wieder zu den Laichgewässern, in denen sie sich entwickelt haben. Das Überqueren von Straßen endet dabei oft tödlich. Beispiele für gefährdete Froschlurche Der Kleine Wasserfrosch ( B 3, Seite 86) lebt in kleinen, nährstoffarmen Gewässern mit vielen Pflanzen, wie zB in Wassergräben oder Tümpeln. Durch Trockenlegungen und Überdüngung gehen seine Lebensräume zurück, er ist stark gefährdet. Der Moorfrosch lebt in Mooren (= nährstoffarmen Feuchtgebieten), nassen Wiesen oder im Überschwemmungsbreich von Flüssen. Während der Paarungszeit färbt sich das Männchen blau ( B 4), in der übrigen Zeit sind beide Geschlechter braun gefärbt. Durch Trockenlegung von Mooren und anderen Feuchtgebieten ist der Moorfrosch in Österreich gefährdet und in manchen Gebieten vom Aussterben bedroht. Straßenbau und intensive Landwirtschaft führen dazu, dass er nach dem Winter seine Laichgewässer nicht mehr erreichen kann. Die Wechselkröte hat Flecken auf dem Rücken ( B 5). Sie kann ihr Hautmuster an die Umgebung anpassen und sich auf diese Weise tarnen, daher kommt auch ihr Name. Die Wechselkröte kann Trockenheit und Hitze gut ertragen. Ihr natürlicher Lebensraum sind trockene Grasflächen (Steppe), wie sie zB im burgenländischen Seewinkel, am Neusiedlersee oder im Wiener Becken zu finden sind. Der Klimawandel stellt eine Gefahr für diese gefährdete Art dar, denn die Laichplätze rund um den Neusiedlersee trocknen aus. Zur Fortpflanzung sucht die Wechselkröte flache Gewässer mit wenigen Pflanzen auf, zB Lacken, überflutete Äcker oder tiefe, wassergefüllte Fahrspuren. Die Wechselkröte ist nachtaktiv. Sie wandert auf der Suche nach Nahrung bis zu einem Kilometer weit. Wegen des guten Nahrungsangebots kann man sie in Siedlungen sehen, wo sie sich in Lüftungsschächten oder auf Kellertreppen verirrt. Die Knoblauchkröte lebt in warmen, trockenen Gebieten mit sandigen Böden ( B 6). Sie bevorzugt freie Flächen, wie zB sandige Felder. Ihren Namen verdankt sie dem Geruch einer Flüssigkeit (Sekret), die sie zur Abschreckung abgibt. Zum Schutz vor Feinden und der Sonne gräbt sie sich tagsüber in den Boden ein. Dazu hat sie verhornte Stellen an den Fußsohlen. Die Gruben können bis zu 1 m tief sein. B 1 Der Laich eines Grasfroschs B 2 Die Larve eines Molchs mit außen liegenden Kiemen Molch Frosch B 3 Einfache Lungen bei Amphibien (Schema) B 4 Moorfrösche bei der Paarung (Größe: 5–6 cm) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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