87 Lebensraum Gewässer Fische in stehenden Gewässern Stehende Gewässer sind anfällig für Verschmutzung, weil sich die Schadstoffe darin sammeln. Kleine Gewässer können durch den Klimawandel oder durch Trockenlegung ganz verschwinden. Damit verschwinden auch Lebewesen, die Wasser benötigen. Der Wildkarpfen ist die ursprüngliche Art, aus der der Mensch verschiedene Zuchtformen entwickelt hat. Er wird bis 50 cm groß. Der Wildkarpfen lebt in warmen stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit Wasserpflanzen. Für die Eiablage benötigt er überschwemmte Wiesen oder Wasserpflanzen in seichten Uferzonen. Er ernährt sich von Würmern, Schnecken und Insektenlarven. Der Wildkarpfen wird durch Zuchtformen verdrängt und ist wegen der Uferverbauung stark gefährdet. Der Hundsfisch lebt in sumpfigen, etwas sauerstoffarmen Gewässern mit vielen Pflanzen ( B 6). Seinen Namen verdankt er seiner Schwimmweise: Er bewegt die Brustflossen abwechselnd. Das sieht der Schwimmbewegung von Hunden ähnlich. Wenn im Wasser zu wenig Sauerstoff vorhanden ist, kann der Hundsfisch auch Sauerstoff aus der Luft über seine Schwimmblase aufnehmen. Dort gelangt sie über die dünne Haut direkt in die Blutgefäße. Der Hundsfisch ernährt sich von kleinen Krebsen, Insektenlarven und Fischlaich. Durch die Trockenlegung seiner Lebensräume galt der Hundsfisch in Österreich seit den 1970er-Jahren als ausgestorben. Biologinnen und Biologen entdeckten wenige Hundsfische im Jahr 1992. Durch Nachzucht und die Schaffung von Lebensräumen im Nationalpark Donau-Auen konnte der Hundsfisch in seinem ursprünglichen Gebiet wiederangesiedelt werden. Der Hecht ist ein großer Raubfisch, der bis 1,5 m lang werden kann ( B 4, Seite 100). Er lebt in warmen, langsam fließenden oder stehenden Gewässern. Durch seinen langen, schlanken Körper kann sich der Hecht sehr schnell bewegen. Seine Rückenflosse liegt nahe der Schwanzflosse. Dadurch ist er ein wendiger Schwimmer. In seinem schnabelartigen Maul befinden sich spitze, nach hinten gerichtete Zähne. Mit ihnen kann der Hecht seine Beute gut packen. Er ernährt sich von Fischen, Fröschen oder jungen Wasservögeln. Der Hecht hat im Gewässer keine tierischen Feinde. Flussverbauungen schränken seinen Lebensraum stark ein, denn er braucht überschwemmte Wiesen und ufernahe Wasserpflanzen für die Eiablage. B 4 Die Koppe ist gut getarnt. (Größe: 12–15 cm) B 5 Huchen (Größe: 60 bis 150 cm) B 6 Der Hundsfisch (Größe: 8 bis 13 cm) Zusammenfassung Fische sind in ihrem Körperbau an ihre jeweiligen Lebensräume und Ernährungsweisen angepasst. Durch Uferverbauung, Kraftwerke und die Verschmutzung von Gewässern ist die Hälfte der heimischen Fische bedroht. Einige Arten stehen vor dem Aussterben. 1 Recherchiere den Bachsaibling auf Wikipedia. Notiere Gründe, diesen Fisch nicht in heimischen Gebirgsbächen auszusetzen. 2 Begründe, dass die Schwimmblasen der Koppe und des Strebers zurückgebildet sind. 3 Vergleiche die Fotos von Koppe und Streber ( B 3, Seite 100). Notiere Anpassungen im Körperbau von Fischen, die am Boden nach Nahrung suchen. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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