86 Fische heimischer Gewässer Arbeitsheftseite 45 Durch Trockenlegung von Gewässern, Uferverbauten, Begradigungen und Kraftwerke sowie durch die Gewässerverschmutzung durch Abwässer, Düngemittel und Insektenvernichtungsmittel ist die Hälfte der österreichischen Fischarten bedroht. Fische sind als Konsumenten ein wichtiger Bestandteil der Ökosysteme von Gewässern. Wie atmen Fische? Fische atmen mit Kiemen ( B 1). In das geöffnete Maul strömt Wasser, es wird dann mit dem Schließen des Mauls zwischen den Kiemenblättchen wieder nach außen gedrückt ( B 2). Dabei öffnen sich die Kiemendeckel. Der Sauerstoff aus dem Wasser dringt durch die dünne Haut der Kiemenblättchen in die Blutgefäße. Von dort gelangt er zu allen Zellen und dient der Energiegewinnung bei der Zellatmung (siehe Seite 8). Gleichzeitig wird Kohlenstoffdioxid aus dem Blut ans Wasser abgegeben. Kiemen haben – so wie die Lungenbläschen – eine große Oberfläche, um möglichst viel Sauerstoff aufnehmen zu können. An der Luft verkleben die Kiemenblättchen – der Fisch erstickt. Durch die Klimaerwärmung nimmt der Sauerstoffgehalt in stehenden Gewässern und im Meer ab. Auch durch Überdüngung sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser (siehe Seite 104). Wenn zu wenig Sauerstoff vorhanden ist, sterben die Fische ( B 3). Das geschieht auch durch Schadstoffe in Gewässern, die über die Kiemen aufgenommen werden. Fische in fließenden Gewässern Je schneller ein Gewässer fließt, umso weniger Pflanzen gibt es. Der Sauerstoff aus der Luft wird durch die Strömung hineingewirbelt. Fische in Gebirgsbächen ernähren sich von Insekten und ihren Larven. Die Bachforelle ( B 2, Seite 84) ist ein schlanker, wendiger Fisch. Sie verharrt scheinbar reglos an einer Stelle und kann plötzlich an die Oberfläche springen, um eine Fliege aus der Luft zu schnappen. Die Koppe besetzt eine andere ökologische Nische im selben Lebensraum ( B 4). Das bedeutet, dass sie andere Bedürfnisse hat. Sie lebt am Grund von Bächen. Mit den Brustflossen „robbt“ sie über den Kies. Ihre Schwimmblase ist zurückgebildet. Die Koppe ist gut getarnt. Sie ernährt sich von Insekten und ihren Larven. Die Koppe ist eine gefährdete Fischart, weil sie Hindernisse wie zB Wasserkraftwerke nicht überwinden kann (siehe Seite 104). Der Streber lebt ebenfalls am Grund von schnell fließenden Gewässern ( B 3, Seite 100). Er jagt nach Würmern und Insektenlarven. Seine Schwimmblase ist zurückgebildet. Der Streber lebt in der Donau und ihren Zuflüssen, ist aber durch das Verschwinden unberührter Gewässer sehr selten geworden und vom Aussterben bedroht. Der Huchen lebt in Flüssen mit hohem Sauerstoffgehalt und Wasserpflanzen, zB in der Donau in Oberösterreich und in der Traisen ( B 5). Er ist ein Raubfisch, der sich von Fischen, Amphibien und Kücken von Wasservögeln ernährt. Durch Uferverbauungen und Wasserkraftwerke ist der Huchen stark gefährdet. B 1 Die Kiemen eines Fisches Kiemendeckel Kiemenblättchen B 2 Die Atmung mit Kiemen (Schema) B 3 Durch zu geringen Sauerstoffgehalt oder Schadstoffe in Gewässern sterben Fische. Zusatzmaterial bm7md3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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