BioTOP 3, Schulbuch

82 Stehende Gewässer Arbeitsheftseite 43 Stehende Gewässer sind Lebensraum für viele Insekten, Fische und Amphibien. Im Wasser leben auch Wasserpflanzen und mikroskopisch kleine Lebewesen. Vögel und Säugetiere finden im Gewässer und am Ufer Nahrung und Unterschlupf. Welche stehenden Gewässer gibt es? Stehende Gewässer werden nach ihrer Tiefe, der Wassermenge und der Art der Entstehung (künstlich oder natürlich) unterschieden. Tümpel sind seichte (flache) Gewässer, die in heißen Sommern oft vollständig austrocknen. Weiher sind etwas größer und tiefer ( B 1). Das Licht kann noch bis zum Grund (Boden) vordringen. Daher ist dieser von Wasserpflanzen bedeckt. Durch den Wind wird das Wasser immer wieder durchmischt. Weiher sind schon so tief, dass sie im Winter nicht mehr bis zum Grund zufrieren. Sie trocknen nicht aus. Teiche werden künstlich angelegt. Seen haben große Wasserflächen ( B 2). Sie besitzen oft einen Wasserzufluss und einen Wasserabfluss. Da Seen meist tief sind, kann das Sonnenlicht nicht mehr bis zum Grund vordringen. Daher wachsen auf dem Seeboden keine Pflanzen. In Seen gibt es zwei Schichten: Die obere, lichtdurchflutete Schicht wird Nährschicht genannt. In ihr leben Pflanzen und einzellige Lebewesen. Die darunterliegende, dunkle Schicht ist die Zehrschicht. Sie wird von Destruenten wie Bakterien und Pilzen bewohnt. Die Destruenten bauen abgestorbene Lebewesen ab, die hierhergelangen. Im Frühjahr und Herbst sorgt der Wind dafür, dass die Wasserschichten durchmischt werden ( B 3). So kann sauerstoffreiches Wasser auch in die tieferen Schichten gelangen. Mineralsalze aus tieferen Schichten werden nach oben gebracht. Im Sommer findet nur eine geringe Durchmischung der Nährschicht statt. Im Winter ist der See oft von Eis bedeckt und unbewegt. Ein See friert nicht vollständig zu. Erreicht das Oberflächenwasser 4 °C, sinkt diese Wasserschicht auf den Grund, weil Wasser bei dieser Temperatur die höchste Dichte hat. Die Schichten darüber können kälter sein ( B 3). In einem naturbelassenen See gibt es verschiedene Zonen. In jeder Zone leben unterschiedliche Lebewesen, die sich perfekt an die hier herrschenden Bedingungen angepasst haben. Das Ufer Pflanzen, die am Ufer wachsen, müssen einen hohen Grundwasserspiegel und zeitweise auch Überschwemmungen ertragen. Der Boden ist oft sumpfig. Bäume, wie zB Schwarz-Erlen und Silber-Weiden, wachsen am Ufer. Amphibien legen ihre Eier im Wasser ab. Ihre Larven ernähren sich von Wasserpflanzen. Erwachsene Amphibien fressen Insekten, die es hier reichlich gibt. Der Große Brachvogel ( B 4, Seite 90) sucht mit seinem langen Schnabel im Boden nach Insekten, Schnecken oder Muscheln. Sein Nest baut er in flachen, trockenen Mulden. Die Kücken sind Nestflüchter. B 1 Ein Weiher B 2 Ein See 12 °C 0 °C, < 0 °C 10 °C 1 °C 8 °C 2 °C 6 °C 3 °C 4 °C 4 °C Wind Durchmischung der Wasserschichten B 3 Oben: Ein See im Herbst und Frühling Unten: Ein See im Sommer und Winter B 4 Schilfrohr im Schilfgürtel eines Sees Zusatzmaterial bm7e68 Rundum-Blick bd56zy Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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