BioTOP 3, Schulbuch

77 Erdgeschichte Wie beeinflusst der Mensch die Artenvielfalt auf der Erde? Der Mensch war früher schon für das Aussterben von Pflanzen und Tieren verantwortlich, zB für das Verschwinden des Dodos. Dabei handelte es sich um einen etwa einen Meter großen, flugunfähigen Vogel auf Mauritius. Das letzte Exemplar starb um 1690 durch den Menschen. Ein anderes Beispiel ist der australische Beutelwolf, der 1936 ausstarb. ( B 4). Das Aussterben von Tieren kann einerseits durch aktives Töten, aber auch indirekt durch Einführung von fremden Arten geschehen. Diese können heimische Arten aus Lebensräumen verdrängen oder als Beute jagen. Auch eingeschleppte Krankheiten tragen zum Aussterben bei. Weitere Ursachen für das Artensterben sind die Zerstörung von Lebensräumen durch intensive Landwirtschaft, Trockenlegung von Feuchtgebieten und der Bau von Siedlungen und Straßen. Dazu kommen die Umweltverschmutzung und die Erderwärmung als Folge der Verwendung fossiler Brennstoffe. Manche Wissenschafterinnen und Wissenschafter vergleichen die derzeitigen Zahlen mit den Massenaussterben im Laufe der Erdgeschichte (am Ende des Erdaltertums und des Erdmittelalters). Wie sieht die Zukunft der Erde aus? In 100 bis 200 Millionen Jahren wird neben der steigenden Temperatur auch die Lage der Kontinente das Leben auf der Erde beeinflussen. Wie sich das Leben auf der Erde in den nächsten Jahren entwickeln wird, hängt vom Menschen ab ( B 5). Was wir heute tun, hat Auswirkungen auf die Erde. Durch unsere Entscheidungen, zB beim Einkaufen, bei der Wahl unseres Transportmittels und bei der Urlaubsplanung, tragen wir zum Schutz oder zur Schädigung der Erde bei. Nachhaltiges Handeln bedeutet, dass wir Menschen bei allem, was wir tun, an die Zukunft und an unsere Kinder und weitere Generationen denken. Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass wir nicht mehr verbrauchen, als die Erde uns zur Verfügung stellen kann. Der Erdüberlastungstag wird jedes Jahr für jedes Land bestimmt. Dabei wird berechnet, wie viel Bodenfläche pro Einwohnerin oder Einwohner verwendet werden darf, zB für die Gewinnung von Nahrungsmitteln oder Holz. Diese Fläche kann durch die Natur erneuert werden. Der Erdüberlastungstag ist jener Tag, an dem dieser Wert erreicht wird. Je früher im Jahr diese Fläche aufgebraucht ist, umso mehr wird die Erde ausgebeutet. B 4 Nachbildung eines Beutelwolfs B 5 Darstellung einer möglichen zukünftigen Erde Zusammenfassung Der moderne Mensch wurde vor etwa 10 000 Jahren sesshaft. Seitdem hat er großen Einfluss auf die Erde. Artensterben durch die Vernichtung von Lebensräumen und die Klimaerwärmung sind direkte Folgen des menschlichen Lebens. Der Mensch kann über die Zukunft der Erde entscheiden. 1 Erstelle einen Steckbrief zum Dodo. Notiere darin Lebensraum, Lebensweise und Ursachen seines Aussterbens. 2 Diskutiere mögliche Funde aus dem Anthropozän, die Forscherinnen und Forscher in 20 000 Jahren finden könnten. 3 Recherchiere den Erdüberlastungstag dieses Jahres. Notiere deine persönlichen Maßnahmen zum nachhaltigen Leben. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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