BioTOP 3, Schulbuch

74 Säugetiere eroberten die Erde Arbeitsheftseite 40 Das Massenaussterben am Ende des Erdmittelalters war ein Wendepunkt in der Erdgeschichte. Es legte den Grundstein für die Entwicklung neuer Arten. Damit begann die Erdneuzeit. Die Säugetiere breiteten sich aus Stell dir eine Landschaft mit sumpfigen Wäldern und weiten Grasgebieten vor. Hier entwickelten sich vor 65 Millionen Jahren im warmen Klima viele verschiedene Säugetier- und Vogelarten. Die Lage der Kontinente ähnelte schon sehr der heutigen Anordnung. Es entstanden die heutigen Flüsse und Gebirge (zB die Alpen). Mit der Erdneuzeit begann der Aufstieg der Säugetiere. Bis zum Verschwinden der Saurier waren die Säugetiere klein und unscheinbar. Danach eröffneten sich neue ökologische Nischen. Ohne die Saurier waren Lebensräume frei geworden, die besiedelt werden konnten. Die Säugetiere konnten sich zu größeren Tieren entwickeln. Es gab genug Nahrung und sie mussten sich nicht vor den fleischfressenden Sauriern verstecken. Gegenüber den Reptilien hatten die Säugetiere einige Vorteile. Die Reptilien waren von der Umgebungstemperatur abhängig (wechselwarm). Bei kaltem Wetter waren sie in ihrer Bewegung eingeschränkt. Säugetiere hielten eine konstante Körpertemperatur (gleichwarm). Dies ermöglichte ihnen, sich auch schnell zu bewegen, wenn es kalt war, wie zB in der Nacht oder ihn kühleren Jahreszeiten. Auch die Art der Fortpflanzung verschaffte den Säugetieren einen Vorteil gegenüber den Reptilien. Säugetiere konnten die Nahrung für ihre Nachkommen in Form von Muttermilch selbst herstellen. Dadurch blieben sie länger bei ihren Jungen (Brutpflege). Mehr Nachkommen überlebten. Anfangs gab es vor allem Beuteltiere ( B 1). Bei ihnen entwickeln sich die unreif geborenen Jungtiere in einem Beutel außerhalb des Körpers der Mutter. Die Beuteltiere wurden in vielen Gegenden durch die Plazentatiere verdrängt ( B 2). Ihre Jungtiere entwickeln sich vollständig im Körper der Mutter. Die Plazenta (der Mutterkuchen) bildet sich in der Gebärmutter. Sie ist die Verbindung zwischen dem Blutkreislauf des Muttertieres und des Embryos. Nur in Südamerika und Australien findet man heute noch Beuteltiere. In diesen damals wenig besiedelten Gebieten gab es für sie keine Konkurrenz mit höher entwickelten Plazentatieren. Wie vor ihnen die Saurier, eroberten nun die Säugetiere alle Lebensräume und besetzen ökologische Nischen. Verschiedene Arten der Nagetiere, der Fledertiere (zB Fledermäuse) und der Wale entstanden. Wale entwickelten sich von landlebenden Huftieren zu wassergebundenen Tieren. Pflanzenfresser, wie die Vorfahren der heutigen Elefanten, Antilopen, Giraffen oder Pferde, streiften durch die Graslandschaften. Ihre Feinde waren die damals auftauchenden Wölfe, Bären und Säbelzahnkatzen. B 1 Bei Beuteltieren, wie dem Känguru, entwickelt sich das Jungtier im Beutel. B 2 Bei höher entwickelten Säugetieren, wie dem Esel, entwickelt sich das Jungtier im Mutterleib. 1 Das Schnabeltier ist ein eierlegendes Säugetier. Recherchiere die Unterschiede in der Fortpflanzung zwischen eierlegenden Säugetieren und Reptilien. 2 „Eis- und Warmzeiten gab es doch schon immer. Jetzt leben wir einfach in einer Warmzeit.“ Nimm zu dieser Aussage Stellung. Argumente kannst du auch unter dem Stichwort „Klimawandel“ suchen (zur Quellenbewertung siehe Seite 15). Mach mit Zusatzmaterial bk8uz9 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==