69 Erdgeschichte Erste Saurier und erste Nacktsamer Im Laufe der folgenden 50 Millionen Jahre wurde es trockener und wärmer. Die Verschiebung der Erdplatten ging weiter, bis fast alle Landmassen einen einzigen Kontinent bildeten. Es entstand der Superkontinent Pangäa ( B 3). Die Reptilien beherrschten das Land. Sie waren in ihrem Körperbau und ihrer Lebensweise gänzlich an das Festland angepasst. Ihre Haut war durch Schuppen und Schilde vor dem Austrocknen geschützt. Auch zur Fortpflanzung mussten sie keine Gewässer mehr aufsuchen. Sie legten Eier, die durch eine Hülle vor dem Austrocknen geschützt waren. Das Dimetrodon, einer der ersten Saurier, entwickelte sich ( B 4). Auffällig war sein Rückensegel, das durch Fortsätze der Wirbelsäule gebildet wurde. Seine Funktion wird von Paläontologinnen und Paläontologen diskutiert. Einige gehen davon aus, dass das Segel der Steuerung der Körpertemperatur diente. Andere widersprechen dieser Annahme, da nahe Verwandte kein Körpersegel besaßen. Die ältesten Saurierspuren, die in Österreich gefunden wurden, stammen aus den Karnischen Alpen in Kärnten. Dabei handelt es sich um versteinerte Abdrücke von Sauriervorfahren, die etwa einen halben Meter groß waren. Die Amphibien passten sich zum Ende des Erdaltertums wieder verstärkt an das Wasser an, vermutlich weil sie von den Reptilien aus ihren Lebensräumen verdrängt wurden. Die ersten Nacktsamer entwickelten sich. Sie lösten die Farne und Bärlapppflanzen als hauptsächliche Pflanzen des Waldes ab. Sie passten sich an das trockenere Klima dieser Zeit an. Nacktsamer benötigten zur Fortpflanzung kein Wasser und bildeten Samen mit harten Schalen, die Trockenheit überdauern konnten. Zu ihnen zählen zB die Klassen der Ginkogewächse und der Nadelbaumgewächse. Der Ginko, ein lebendes Fossil, trat erstmals auf. Seine Blätter sahen damals so aus wie die der heutigen Bäume ( B 5). Am Ende des Erdaltertums, vor 252 Millionen Jahren, kam es zu einem Massenaussterben. Der Grund dafür waren starke Vulkanausbrüche, die zu einer weltweiten Klimaerwärmung um bis zu 10 °C führten. Etwa 75 % aller Arten auf der Erde verschwanden, darunter zahlreiche Reptilien, die sich im Laufe der letzten 50 Millionen Jahre entwickelt hatten. Die Trilobiten starben ebenfalls aus. B 4 Das Dimetrodon (Größe: 50 cm) B 5 Blattabdruck eines fossilen Ginkos im Vergleich mit einem heutigen Blatt Zusammenfassung Im letzten Drittel des Erdaltertums war das Klima feucht und warm. Sumpfwälder waren Lebensraum für Insekten und erste Reptilien. Das Klima wurde danach trockener und wärmer. Reptilien und nacktsamige Pflanzen breiteten sich aus. Am Ende des Erdaltertums kam es durch Vulkanausbrüche zu einem Massenaussterben. 1 Notiere mögliche Gründe für die Vulkanausbrüche sowie für das Masseaussterben am Ende des Erdaltertums. 2 Stelle die schrittweise Besiedlung des Landes grafisch dar: Zeichne eine Zeitachse und trage ein, wann sich welche Arten entwickeln haben. 3 Stelle eine Vermutung über die Höhe der Temperaturschwankungen im Laufe der Erdgeschichte auf. Sammle Informationen dazu im Internet oder in Sachbüchern. Überprüfe deine Vermutung mit deinen gefundenen Daten und vergleiche dein Ergebnis mit der aktuellen Klimaerwärmung. Welche Gefahren siehst du darin? Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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