66 Der Landgang der Lebewesen Arbeitsheftseite 36 Im Laufe des Erdaltertums geschah ein entscheidender Schritt in der Evolution. Die ersten Lebewesen besiedelten das Land. Weichtiere und erste Wirbeltiere Im ersten Drittel des Erdaltertums fand das Leben weiterhin ausschließlich im Wasser statt. Es lebten vor allem Weichtiere wie Schnecken und Muscheln. Sie kamen in großer Zahl und in den unterschiedlichsten Arten in den Meeren vor ( B 1). Vorläufer des Nautilus (Perlboot) traten auf. Der Nautilus zählt wie die Tintenfische zur Klasse der Kopffüßer. Er ist bis heute als lebendes Fossil erhalten. Die ersten Seeigel, Seesterne und mit ihnen verwandte Seelilien traten auf. Aus dieser Zeit kennen wir die Panzerfische ( B 2). Sie waren die ersten Wirbeltiere und somit die Vorfahren aller heute lebenden Wirbeltiere ( B 4, Seite 63). Algen waren zu dieser Zeit vorherrschend. Von ihnen ernährten sich die verschiedenen Schneckenarten. Erste Besiedelung des Landes durch Pflanzen Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Lebewesen fand vor etwa 480 bis 460 Millionen Jahren statt. Algen besiedelten das Land ( B 2). Die ersten echten Landpflanzen entwickelten sich. Es waren einfach gebaute Moose. Sie wuchsen an feuchten Stellen und nahmen Wasser und Mineralsalze über ihre Blättchen auf. Haftfäden sorgten für die Verankerung im Boden. Auch ursprüngliche Farne entwickelten sich. Sie besaßen eine wachsartige Schicht, die sie vor dem Austrocknen schützte, und Leitungsbahnen für den Wassertransport von den Wurzeln zu den Blättern. Zellen mit dickeren Zellwänden ermöglichten einen aufrechten Wuchs. Moose und Farne breiteten sich von den Ufern der Meere und Flüsse ins Landesinnere aus. Ihre Fortpflanzung war vom Wasser abhängig. Bald wuchsen an Land auch baumhohe Farne, Bärlapppflanzen und Schachtelhalme. Die Pflanzen erzeugten durch Fotosynthese Sauerstoff und waren an Land die Produzenten in der Nahrungskette. Damit schufen sie die Voraussetzungen für die Besiedelung des Landes durch Tiere. Verschiedene Tiere besiedelten das Land Der Vorgang der Besiedlung des Landes verlief schrittweise. Er fand nicht durch ein einziges Lebewesen oder Ereignis statt. Urtümliche Gliederfüßer, wie Skorpione, Tausendfüßer und Milben, folgten den Pflanzen ans Land. Das Landleben erforderte verschiedene Anpassungen, damit die Tiere an Land überleben konnten. Ihr Chitinpanzer schützte die Gliederfüßer vor dem Austrocknen. Für die Atmung war die Entwicklung neuer Atmungsorgane (zB Tracheen, siehe Seite 98) nötig. 1 2 4 3 6 5 B 1 Lebenswelt im ersten Drittel des Erdaltertums: 1 Seeigel, 2 Panzerfisch, 3 Vorläufer des Nautilus, 4 Seelilie, 5 Muschel, 6 Schnecke 4 3 1 2 B 2 Lebenswelt in der Mitte des Erdaltertums: 1 urtümlicher Fisch, 2 Panzerfisch, 3 Riesenskorpion (Größe: 1 m), 4 urtürmliche Farne B 3 Ein Pfeilschwanzkrebs (Größe: bis 60 cm) Zusatzmaterial bj39rd Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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