BioTOP 3, Schulbuch

64 Das Leben begann im Wasser Arbeitsheftseite 35 Das vorgeologische Zeitalter Die Erde entstand vor etwa 4,6 Milliarden Jahren. Die Zeit von der Entstehung der Erde bis zur Bildung einer festen Erdkruste vor etwa 3,5 Milliarden Jahren nennt man das vorgeologische Zeitalter. Anfangs war die Erde kleiner als heute. Sie war kahl und heiß und hatte noch keine feste Erdkruste. Immer wieder schlugen Gesteinsbrocken (Meteoriten) ein. Das führte zu enormer Hitze auf der Oberfläche. Erst allmählich nahm die Erde ihre heutige Gestalt an und der Schalenbau bildete sich langsam heraus (siehe Seite 28). Erst als die Einschläge nachließen, sank die Temperatur auf der Erdoberfläche. Es dauerte etwa 200 Millionen Jahre, bis die Erde so weit abgekühlt war, dass das Gestein an der Oberfläche fest wurde. Meteoriten konnten noch immer ungebremst auf der Erde einschlagen. Aus vielen Vulkanen ergoss sich Lava und Wasserdampf schoss heraus. Durch die langsame Abkühlung der Erde unter 100 °C entstand aus Wasserdampf allmählich flüssiges Wasser ( B 1). Das Wasser sammelte sich in Vertiefungen der erstarrten Gesteinshülle. Es bildeten sich Meere. Die Atmosphäre der Erde war noch sehr dünn. So konnte das Sonnenlicht die Meere ungehindert erreichen. Durch die Energie des Sonnenlichts und zahlreicher Blitze konnten in diesen Urmeeren erste organische Verbindungen entstehen. Organische Verbindungen sind chemische Verbindungen, die als Grundbaustein Kohlenstoff enthalten. Sie sind Bestandteile aller Lebewesen. Am Ende des vorgeologischen Zeitalters befanden sich flüssiges Wasser und organische Verbindungen auf der Erde. So waren die Voraussetzungen für die Entstehung von Leben geschaffen. Die Entstehung des Lebens Nach dem vorgeologischen Zeitalter begann die Erdurzeit ( B 2). Vermutlich gab es mehrere Urkontinente. Im Wasser entstanden aus den organischen Verbindungen mithilfe der Energie aus den Blitzen erste Lebewesen auf der Erde. Von den allerersten Lebewesen gibt es keine Fossilien. Man geht davon aus, dass es sich um eine Urform der Bakterien handelte. Wie du in der 2. Klasse gelernt hast, sind das sehr einfach gebaute, einzellige Lebewesen ohne Zellkern. Zu den ältesten Fossilien zählen Cyanobakterien, die organische Verbindungen aus ihrer Umgebung aufnahmen. Sie entwickelten sich vor etwa 3,5 Milliarden Jahren ( B 3). Sie besaßen Chlorophyll und konnten sich durch Fotosynthese ernähren. Ihre Fotosynthese und die damit verbundene Sauerstoffproduktion waren die Grundlage dafür, dass sich Leben auf der Erde entwickeln konnte. Diese Cyanobakterien bildeten durch Kalkablagerungen große Ablagerungsgesteine in Australien, die sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe zählen ( B 4). Nur in wenigen Lebensräumen (zumeist Salzseen) findet man heute noch solche wachsende Gebilde. B 1 Vor 4 Milliarden Jahren bildete sich durch Abkühlung flüssiges Wasser auf der Erde. B 2 In der Erdurzeit herrschten noch völlig andere Umweltbedingungen. B 3 Cyanobakterien im Mikroskop (Größe: etwa 1 bis 100 µm) Die anerkannteste Theorie zur Entstehung des Mondes besagt, dass im vorgeologischen Zeitalter ein Himmelskörper mit der Erde zusammenstieß. Dabei wurden große Mengen an Material in die Umlaufbahn der Erde geschleudert. Hier bildete sich ein Himmelskörper, der das restliche Material zu sich zog. Der Mond begann sich zu formen. Der Abstand von Erde zu Mond war damals nur 1/6 von heute. Daher beeinflusste der Mond die Gezeiten durch seine Anziehungskraft viel stärker. Weißt du … Zusatzmaterial bh9u2g Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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