BioTOP 3, Schulbuch

61 Erdgeschichte Evolution bedeutet nicht, dass sich einfachere Lebewesen immer zu komplexeren entwickeln müssen. Bewährte Lebensweisen bleiben. Auch die Geschwindigkeit der Evolution ist unterschiedlich. Das zeigt sich zB an den lebenden Fossilien (siehe Seite 59), die seit Millionen Jahren unverändert geblieben sind. Manchmal kann die Evolution auch schnelle Sprünge machen, zB nach dramatischen Umweltveränderungen wie vor 66 Millionen Jahren (siehe Seite 73). Bedeutende Mechanismen der Evolution Neben der sexuellen Fortpflanzung als Antrieb der Evolution sind Mutationen, Selektion und Isolation ebenfalls von Bedeutung. Mutationen sind kleine zufällige Veränderungen im Erbgut, die an die Nachkommen weitergegeben werden können. Sie bewirken unterschiedliche Merkmale. Manche Mutationen können für die Lebewesen zu einem Vorteil führen, zB die Schnabelform eines Darwinfinken, mit dem mehr Nahrung gefressen werden konnte. Andere Mutationen können Nachteile bedeuten. So fehlt Albinos mit ihrer weißen Körperoberfläche (Haut, Fell oder Federn) in der freien Natur die Tarnung ( B 4). Durch verschiedene Einflüsse kommt es zur Selektion (Auslese). Es überleben nur Tiere, die an die Anforderungen ihrer Umgebung am besten angepasst sind. Nicht nur die Nahrungssuche spielt bei der Selektion eine Rolle. Auch die Wahl des Partners beeinflusst die Selektion. Weibchen suchen für die Fortpflanzung möglichst starke und gesunde Männchen. Löwinnen bevorzugen zB Männchen mit dichter Mähne, weil dies auf ein gesundes Tier schließen lässt. Löwen mit dichter Mähne haben somit größere Chancen, ihr Erbgut an Nachkommen weiterzugeben. Durch Mutationen und Selektion entwickeln sich veränderte Formen von Lebewesen. Normalerweise vermischen sich diese wieder mit der ursprünglichen Form des Tieres. Ist dies aber zum Beispiel durch eine räumliche Trennung (Isolation) nicht möglich, können neue Arten entstehen. Die Entstehung eines Gebirges oder die Abtrennung einer Halbinsel durch das Meer trennt Gruppen von Lebewesen einer Art voneinander. Jede Gruppe paart sich von nun an getrennt von der anderen. In den getrennten Gruppen können unterschiedliche Mutationen auftreten. Dadurch können sich die Gruppen unabhängig voneinander entwickeln. Es entstehen neue Arten, die sich nicht mehr mit anderen Arten paaren können ( B 5). B 4 Ein Pfau (oben) und ein Albino-Pfau (unten) Zusammenfassung Evolution ist die Entstehung und Weiterentwicklung der Arten durch sexuelle Fortpflanzung. Charles Darwin erklärte die Entwicklung der Lebewesen und die Entstehung neuer Arten durch einen ständigen Konkurrenzkampf und das Überleben der am besten angepassten Lebewesen. Entscheidend dafür sind zufällige Mutationen (Veränderungen) im Erbgut. B 5 Durch die Isolation können neue Arten entstehen: hier eine Galapagos-­ Riesenschildkröte 1 Betrachte B 3. Notiere Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Schnabelform der Darwinfinken. 2 Stelle eine Vermutung über den Ursprung der unterschiedlichen Schnabelformen an. Überprüfe deine Vermutung mithilfe des Internets. 3 „Ich habe da eine Theorie.“ Diesen Satz hast du sicher schon einmal gehört, wenn jemand eine Idee hatte. In der Wissenschaft ist eine Theorie etwas Anderes. Recherchiere im Internet den Begriff Theorie und erkläre, dass Charles Darwins Theorie nicht nur eine Idee war. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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