BioTOP 3, Schulbuch

6 Das Atmungssystem Arbeitsheftseite 3 In der 1. Klasse hast du das Verdauungs- und das Fortpflanzungssystem des Menschen kennengelernt, in der 2. Klasse das Nervensystem. Das sind Organsysteme. Organsysteme bestehen aus mehreren Organen. Organe, zB das Gehirn, das Herz oder die Lunge, erfüllen ganz bestimmte Aufgaben in deinem Körper. Alle Organe und alle Organsysteme zusammen bilden den Organismus Mensch. Das Atmungssystem versorgt alle Zellen mit Sauerstoff aus der Atemluft. Die Atemluft ist ein Gasgemisch. Sie enthält 21 % Sauerstoff, 78 % Stickstoff und 1 % andere Gase, wie zB Kohlenstoffdioxid. Dein Körper braucht den Sauerstoff aus der Luft, um aus Nährstoffen Energie freizusetzen (Zellatmung, siehe Seite 8). Zellen sind die kleinsten Bausteine eines Lebewesens (siehe BioTOP 2). Der Mensch kann wochenlang überleben ohne zu essen, bis zu drei Tage ohne zu trinken, aber nur minutenlang ohne zu atmen ( B 1). Wie ist das Atmungssystem aufgebaut? Durch die beiden Nasenlöcher gelangt die Atemluft in die Nasenhöhle ( B 2). Die Nasenhöhle ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Diese Nasenschleimhaut gibt Schleim ab, der die Atemluft befeuchtet. Außerdem wirken die darin liegenden Blutgefäße wie „Heizrohre“, die die vorbeistreichende Luft erwärmen. An den sogenannten Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut bleiben winzige Staubteilchen aus der Atemluft hängen. Auch Krankheitserreger können hier abgefangen werden. Beim Einatmen durch den Mund wird die Luft weniger erwärmt und gereinigt. Bei sehr tiefen Temperaturen (–30 °C) kann es sogar zu Erfrierungen der Lunge kommen, wenn nicht durch die Nase geatmet wird. Die obere Nasenhöhle ist mit der Riechschleimhaut ausgekleidet. Ihre Oberfläche ist durch Ausbuchtungen vergrößert. In der Riechschleimhaut liegen die Riechzellen. Die Riechzellen nehmen Geruchsreize auf. Durch die vergrößerte Oberfläche der Riechschleimhaut berühren Millionen von Riechzellen die Atemluft. Dadurch können wir Geruchsreize besser aufnehmen. Diese Vergrößerung der Oberfläche findet man sehr oft in der Natur. So ist zB auch der Darm gefaltet, damit er die Bestandteile der Nahrung gut aufnehmen kann. Auch Pflanzenwurzeln haben eine große Oberfläche, damit sie möglichst viel Wasser aufnehmen können. Durch die große Oberfläche wird der Austausch mit der Umgebung verbessert. Die Riechzellen leiten die Geruchsinformationen an das Gehirn weiter. Erst im Gehirn werden Gerüche wahrgenommen und erkannt. Die Atemluft strömt über den Rachen weiter zum Kehlkopf ( B 3). Der Kehldeckel verschließt beim Schlucken von Nahrung die Luftröhre. So gelangt die Nahrung nicht in die Luftröhre, sondern rutscht in die Speiseröhre. Nach dem Schlucken öffnet sich der Kehldeckel wieder. Bei geöffnetem Kehldeckel gelangt die erwärmte und befeuchtete Atemluft in die Luftröhre. B 1 Atmen ist lebenswichtig! 1 3 4 2 8 9 10 11 5 6 7 B 2 Das Atmungssystem: 1 – Nasenhöhle, 2 – Kehlkopf, 3 – Speiseröhre, 4 – Luftröhre, 5 – Hauptbronchien, 6 – Bronchien, 7 – Bronchiolen, 8 – Lungenflügel, 9 – Herz, 10 – Zwerchfell, 11 – Brustkorb Schildknorpel Kehldeckel Stimmbänder Luftröhre B 3 Der Kehlkopf Zusatzmaterial ba74y9 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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