BioTOP 3, Schulbuch

54 Fossilien Arbeitsheftseite 29 Fossilien sind Zeugen der Vergangenheit. Sie sind Reste oder Spuren von Pflanzen, Tieren oder anderen Lebewesen, die in Boden- oder Gesteinsschichten erhalten geblieben sind. Diese Überreste können zB Knochen, Zähne, Samen, Blätter oder Abdrücke sein ( B 1). Der Begriff Fossil gilt für Lebewesen, die vor mehr als 10 000 Jahren gelebt haben. Die ältesten Fossilien sind etwa 3,7 Milliarden Jahre alt. Doch nicht von jedem verstorbenen Lebewesen entsteht ein Fossil. Dafür braucht es bestimmte Bedingungen. Wie sind Fossilien entstanden? Nach dem Tod eines Lebewesens beginnt normalerweise dessen Zersetzung (zB durch Aasfresser, Insekten, Pilze und Bakterien). Außerdem benötigt die Zersetzung Sauerstoff. Damit ein Fossil entsteht, muss die Zersetzung gestoppt werden, indem das Lebewesen rasch bedeckt wird (zB durch Sand, Schlamm oder Eis). Gut erhaltene Fossilien von Fischen oder anderen im Wasser lebenden Wirbeltieren entstehen zum Beispiel so ( B 2): Das tote Tier sinkt im Wasser zu Boden. Rasch wird es von Sand oder Schlamm bedeckt, sodass kein Sauerstoff mehr dazu gelangen kann. Dadurch wird der Zersetzungsprozess weitgehend gestoppt. Die abgelagerten Sand- und Schlammschichten dürfen sich nun nicht mehr verschieben, sonst wird das Fossil zerstört. Durch den Druck der darüberliegenden Schichten wird aus den umgebenden Sand- und Schlammschichten Gestein. Das Fossil bleibt im Gestein erhalten und wird erst nach langer Zeit freigelegt. Das passiert zum Beispiel durch die natürliche Abtragung des Gesteins (Erosion) durch Wind, Eis oder Regen. Auch Eingriffe des Menschen (zB in einem Steinbruch, beim Bau einer U-Bahn oder bei wissenschaftlichen Grabungen) sorgen für die Entdeckung des Fossils. Welche Arten von Fossilien gibt es? Meist bleiben von einem Tier nur die Hartteile übrig, wie Knochen, Zähne, Schuppen oder Schalen. Die Weichteile werden zersetzt, da sie nicht so stabil sind. Damit Weichteile erhalten bleiben können, braucht es den sofortigen Sauerstoffabschluss (zB in Bernstein). Im Laufe der Zeit wurden die Mineralsalze der Hartteile durch jene der umliegenden Bodenschichten ersetzt. Die Hartteile sind „versteinert“. An diesen Versteinerungen ist das ehemalige Aussehen meist gut zu erkennen. Zersetzt sich ein Lebewesen, das in einer Schale oder in einem Gehäuse gelebt hat, hinterlässt es einen Hohlraum. Sedimente wie Sand oder Ton können diesen Hohlraum ausfüllen. Verfestigen sich die Sedimente, bilden sich Steinkerne ( B 3). Die Schale wird im Laufe der Zeit zerstört oder aufgelöst, nur der Steinkern bleibt übrig. Steinkerne zeigen daher einen inneren Abdruck der Schalen oder Gehäuse. B 1 Ein fossiler Fisch unbekannter Art B 2 Die Entstehung eines Fossils (Schema) Zusatzmaterial bf598x Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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