BioTOP 3, Schulbuch

53 Erdgeschichte Was lernt man aus Funden? Wenn die Fossilien freigelegt und zusammengesetzt sind, können die Wissenschafterinnen und Wissenschafter daraus genauere Erkenntnisse gewinnen. Paläontologinnen und Paläontologen arbeiten dabei auch am Computer. Über ihre Forschung schreiben sie wissenschaftliche Artikel und teilen dadurch ihre Erkenntnisse und ihr Wissen mit anderen. Mit einem Fund kann etwas bestätigt werden, das man bereits wusste. Genauso kann ein Fund unser bisher anerkanntes Wissen verändern. Ein Beispiel dafür waren die fossilen Zähne des Iguanodon, die im 19. Jahrhundert in England entdeckt wurden ( B 5). Ursprünglich wurden diese Zähne dem Nashorn zugeordnet. Erst durch genauere Untersuchungen und weitere Funde von ähnlichen Fossilien wurde klar, dass es in früherer Zeit große Reptilien gegeben haben musste. Diese urzeitlichen Reptilien sind heute als Dinosaurier bekannt. Wie wird das Alter eines Fundes bestimmt? Paläontologinnen und Paläontologen bestimmen das Alter eines Fossils möglichst genau, um es zeitlich richtig in der Erdgeschichte einzuordnen. Dabei gibt zunächst der genaue Fundort eines Fossils Hinweise auf das Alter. Fossilien in tiefer gelegenen Gesteinsschichten sind älter als Fossilien aus höheren Schichten ( B 6). Der Grund dafür liegt in der Ablagerung der Gesteine. Fossilien in der gleichen Gesteinsschicht haben ein ähnliches Alter. Ältere Gesteinsschichten lagerten sich zuerst ab und befinden sich daher meist unter jüngeren Schichten. Wenn sich Gesteinsschichten falten oder heben, kann sich das jedoch ändern. Daher müssen Paläontologinnen und Paläontologen auch Vieles über Geologie und Gesteine wissen. Bei der Altersbestimmung helfen sogenannte Leitfossilien. Das sind Lebewesen, die nur in einem bestimmten, relativ kurzen Zeitraum gelebt haben. Daher kommen ihre Fossilien nur in Gesteinsschichten vor, die zu dieser Zeit entstanden sind. Diese Lebewesen sind typisch für einen bestimmten Zeitabschnitt der Erdgeschichte, in dem sie meist in großer Zahl aufgetreten sind. Eine genauere Möglichkeit, um das Alter von Fossilien zu bestimmen, ist der Gehalt eines bestimmten Kohlenstoffs („C14“). Er kommt in der Luft vor und wird durch die Fotosynthese von Pflanzen aufgenommen. Über die Nahrungskette gelangt er in den Körper von Tieren. Dieser Kohlenstoff zerfällt mit der Zeit. Aus dem restlichen Anteil in den Pflanzen und Tieren kann man auf ihr Alter schließen. B 5 Fossile Knochen eines Iguanodon Jüngere Fossilien Ältere Fossilien B 6 Alter von Fossilien in Gesteinsschichten Zusammenfassung Die Wissenschaft vergangener Erdzeitalter nennt man Paläontologie. Sie stützt sich vor allem auf Fossilien (Reste von Lebewesen), die in Gesteinsschichten gefunden werden. Die genaue Untersuchung der Fossilien liefert oft neue Erkenntnisse zur Erdgeschichte. 1 Von Fossilien werden häufig Bruchstücke anstelle ganzer Lebewesen gefunden. Analysiere die Gründe dafür. 2 Stell dir vor, du bist eine Paläontologin oder ein Paläontologe. Nenne Fähigkeiten und Kenntnisse, die du für diesen Beruf brauchst. Zähle Inhalte auf, die du bereits in der Schule für diesen Beruf lernst. Notiere deine Antworten. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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