BioTOP 3, Schulbuch

52 Einführung in die Paläontologie Arbeitsheftseite 28 Die Paläontologie ist die Wissenschaft von den Lebewesen vergangener Erdzeitalter. Vieles von unserem heutigen Wissen über die Geschichte der Erde verdanken wir Paläontologinnen und Paläontologen. Sie möchten herausfinden, welche Lebewesen im Laufe der Geschichte der Erde gelebt haben. Außerdem erforschen sie die Lebensräume und die Lebensweise der damaligen Tiere und Pflanzen. Wie arbeiten Paläontologinnen und Paläontologen? Wie du schon erfahren hast, ist der Boden eine Bibliothek vergangener Zeiten. Das machen sich Paläontologinnen und Paläontologen zunutze. Sie gewinnen den Großteil ihres Wissens aus Fossilien. Das sind Reste oder Spuren von Lebewesen, die man in Boden- und Gesteinsschichten findet ( B 1, mehr dazu ab Seite 54). Paläontologinnen und Paläontologen suchen gezielt nach Gesteinsschichten, in denen sich Fossilien befinden. Wenn sie eine solche Schicht gefunden haben, werden Grabungen unternommen, um an die Fossilien zu gelangen. Bei Grabungen ist Vorsicht geboten, damit die Funde nicht zerstört werden. Gröbere Erd- und Gesteinsschichten können mit Bagger und Schaufel abgetragen werden ( B 2). Anschließend werden feinere Werkzeuge, zB Hammer und Meißel, verwendet. In der Paläontologie ist die Zusammenarbeit mit anderen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern wichtig. Wenn zB mehr Wissen zu den Gesteinen nötig ist, wird eine Geologin oder ein Geologe an der Grabung beteiligt. Wenn man Spuren von menschlichem Leben findet, sind Archäologinnen und Archäologen Teil des Grabungsteams. Noch vor Ort werden die empfindlichen Fossilien präpariert. Das heißt, sie werden vor Beschädigungen geschützt. Dafür kann man sie zB in Gips einbetten (ähnlich wie bei einem Knochenbruch). Bei einer Grabung sind genaue Aufzeichnungen über den Fundort und die Lage der Fossilien notwendig. Man benötigt sie für die weitere Bestimmung der Fossilien. Paläontologinnen und Paläontologen arbeiten nicht nur bei Grabungen. Der Hauptteil ihrer Arbeit findet in einem Museum oder einem anderen Forschungszentrum statt. In Museen gibt es nicht nur Ausstellungsstücke anzusehen, es wird dort auch geforscht, zB im Naturhistorischen Museum in Wien ( B 3). Meist ist die Sammlung eines Museums viel größer als die Ausstellungsstücke, die man als Besucherin oder Besucher zu sehen bekommt. Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter legen die Funde frei und reinigen sie ( B 4). Ein Fossil besteht oft aus mehreren Bruchstücken, die wieder zusammengesetzt werden müssen. Anschließend werden die Fossilien genau untersucht, zB mit Mikroskopen oder mit chemischen und physikalischen Methoden. Außerdem kann das Alter des Fossils bestimmt werden. B 1 Fossile Muscheln in Sandstein B 2 Bei einer Grabung werden die oberen Schichten grob abgetragen. B 3 Das Naturhistorischen Museum in Wien ist ein Forschungszentrum für Paläontologie. B 4 Eine Paläontologin legt ein Fossil frei. Zusatzmaterial be3pr7 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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