BioTOP 3, Schulbuch

49 Lebensraum Boden Wie kann der Mensch den Boden schützen? Die Nutzung und Renovierung bestehender Häuser statt der Errichtung vieler neuer Einfamilienhäuser schont den Boden. Durch eine bewusste Raumplanung werden der Schutz der Böden und die Bedürfnisse der Menschen aufeinander abgestimmt. Im landwirtschaftlichen Bereich wird der Boden stark beansprucht. Schwere Maschinen wie Traktoren können den Boden vor allem bei Nässe verdichten. Daher ist die Wahl des richtigen Zeitpunktes und der geeigneten Maschinen entscheidend. Auch sollten die Maschinen mit Breitreifen ausgestattet sein. Diese Reifen verteilen das Gewicht der Maschinen auf eine größere Fläche. Dadurch wird der Boden weniger zusammengedrückt. Durch den Einsatz von Gründüngung kann die Qualität des Bodens verbessert werden. Unter Gründüngung versteht man den Anbau von Pflanzen, die nicht geerntet, sondern später in den Boden eingearbeitet werden. Sie verhindern die Erosion und bieten Nahrung für Bodenlebewesen. Meist wählt man Pflanzen wie Klee, Erbse, oder Ackerbohne, die mithilfe der Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft binden (siehe Seite 42). Nach dem Absterben gelangt er durch Destruenten in den Boden und wirkt als natürlicher Dünger. Brachen sind Flächen, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Die Böden erhalten so eine Ruhezeit, in der sie sich erholen können. Auch schützt die Wildpflanzendecke den Boden vor Erosion und fördert die Artenvielfalt. Das Einhalten von Pflanzenreihenfolgen ist wichtig. Dabei werden abwechselnd verschiedene Pflanzen angebaut. Auf Pflanzen, die dem Boden viele unterschiedliche Mineralsalze entziehen, folgen Pflanzen, die den Stickstoff aus der Luft binden und so den Boden düngen. Hecken bilden einen Schutz vor der Erosion durch Wind und Regen ( B 5). Sie bieten außerdem geschützte Lebensräume für zahlreiche Pflanzen und Tiere und fördern vielfältige Nahrungsketten. Der Bodenschutz ist teils gesetzlich geregelt, um diesen wertvollen Lebensraum zu schützen. So werden zB Wasserschutzgebiete errichtet, in denen nicht gebaut oder gedüngt werden darf. Damit wird eine Verunreinigung des Grundwassers verhindert. Im städtischen Bereich werden immer öfter wasserdurchlässige Steine zB unter Bäumen oder auf Parkplätzen verwendet ( B 6). So fließt Niederschlag ab und Bodenlebewesen können erhalten werden. B 5 Hecken schützen den Boden. B 6 Wasserdurchlässige Steine Zusammenfassung Bodenversiegelung, Bodenverdichtung, Erosion, Überdüngung und Bodenvergiftung bedrohen den Boden und die Artenvielfalt. Gezielte Raumplanung, die Bearbeitung mit geeigneten Maschinen, Gründüngung und Hecken können den Boden schützen. 1 Untersuche die Bodenverdichtung. Verwende zwei gleich große Blumentöpfe mit Löchern im Boden. Fülle die Töpfe mit gleich viel Erde. Drücke die Erde in einem Topf fest zusammen. Die Erde im zweiten Topf bleibt locker. Stelle die beiden Töpfe in ein Waschbecken oder jeweils in eine tiefe Schale. Stelle eine Vermutung an, was passiert, wenn du in beide Töpfe vorsichtig gleich viel Wasser gießt. Gieße nun das Wasser auf die beiden Töpfe und überprüfe deine Vermutung. Fertige ein Fotoprotokoll an. 2 In Österreich wird jährlich Boden im Umfang von rund 16 Fußballfedern versiegelt. Diskutiere Probleme, die die Bodenversiegelung mit sich bringt. Überlege mögliche Maßnahmen, um diese Fläche zu verringern. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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