BioTOP 3, Schulbuch

48 Gefährdung und Schutz des Bodens Arbeitsheftseite 26 Durch den Eingriff des Menschen wird Boden zerstört. Bodenversiegelung, Bodenverdichtung, Überdüngung und Vergiftung verändern die Zusammensetzung der Bodenorganismen. Die Grundlage für artenreiche Biotope geht verloren. Bodenschutz bedeutet Artenschutz und Klimaschutz und ist wichtig für unser Überleben. Was schadet dem Boden? Durch die zunehmende Verbauung für neue Siedlungen und Straßen kommt es zur Bodenversiegelung ( B 1). Dabei wird der Boden mit luft- und wasserdichten Materialien zugedeckt. Fruchtbarer Boden wird als Bauland, für Straßen und Einkaufszentren genutzt und versiegelt. Es können keine Pflanzen mehr wachsen und Bodenlebewesen gelangen nicht mehr an die Oberfläche. Zahlreiche Bodenlebewesen sterben, weil sie ihren Lebensraum verlieren und keinen geeigneten Lebensraum mehr finden. Niederschlag kann hier nicht mehr im Boden versickern und es kommt zu Überflutungen. Die Grundwasservorräte gehen zurück. Der Einsatz von schweren Maschinen in der Landwirtschaft führt zu einer Bodenverdichtung ( B 2). Dabei werden die Hohlräume des Bodens zusammengedrückt. Die Wurzeln der Pflanzen können einen verdichteten Boden nur schwer durchdringen. Die Bodenlebewesen haben weniger Sauerstoff zur Verfügung. Durch die zusammengedrückten Hohlräume kann der Boden nur wenig Wasser aufnehmen. Insekten können ihre Eier nicht mehr im Boden ablegen, Wirbeltiere können keine Gänge mehr graben und den Boden dadurch belüften. Wenn der Boden stark verdichtet ist, nimmt seine Filterwirkung ab. Schadstoffe können sich im Grundwasser ansammeln. Durch die Bodenverdichtung wird die Bodenbildung verlangsamt. Dort, wo keine Pflanzendecke den Boden schützt, können Wind und Regen die oberste Bodenschicht abtragen (Erosion). Hierbei geht die an Mineralsalzen und Humus reichste Schicht verloren. Damit die Ernte-Erträge in der Landwirtschaft steigen, wird der Boden gedüngt. Dafür werden entweder Kot und Urin aus der Viehhaltung (Gülle) versprüht oder es wird künstlicher Dünger gestreut ( B 3). Durch eine Überdüngung des Bodens wird die Zusammensetzung des Bodens und damit der Lebensraum der Bodenbewohner verändert. Arten, die nicht mehr im Boden leben können, verschwinden und andere Arten siedeln sich an. Das Grundwasser wird belastet. Mittel zur Schädlingsbekämpfung gelangen in den Boden und töten einen Teil der Bodenlebewesen ab ( B 4). Manche Mittel reichern sich im Boden an, es kommt zur Bodenvergiftung. Auch aus wilden Mülldeponien können Giftstoffe in den Boden sickern. Ein vergifteter Boden ist tot und kann nicht wiederbelebt werden. Durch den Regen gelangen Schadstoffe in das Grundwasser und gefährden das Trinkwasser. B 1 Beispiel für eine Bodenversiegelung B 2 Schwere Maschinen führen zur Bodenverdichtung. B 3 Gülle düngt den Boden. B 4 Schädlingsbekämpfungsmittel schaden dem Boden. Zusatzmaterial bd6z87 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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