BioTOP 3, Schulbuch

42 Bodenlebewesen Arbeitsheftseite 23 Viele Bodenlebewesen spielen im Nahrungskreislauf eine wichtige Rolle als Destruenten. Sie bauen abgestorbene organische Bestandteile ab und machen Mineralsalze für die Produzenten (Pflanzen) verfügbar. Die Auflockerung des Bodens ermöglicht eine gute Durchlüftung und das Abfließen von Niederschlägen. Mikroorganismen Als Mikroorganismen werden mikroskopisch kleine einzellige Pilze, Bakterien sowie pflanzliche und tierische Kleinstlebewesen bezeichnet. Man nimmt an, dass auf unserer Erde mehr als eine Billion unterschiedlicher Mikroorganismen vorkommen. Sie sind für den Lebensraum Boden von großer Bedeutung, vor allem in der Rolle als Destruenten. Da die Lebensbedingungen im Boden an eng benachbarten Stellen sehr unterschiedlich sein können, gibt es hier Lebensraum für zahlreiche Lebensformen. So kann eine große Artenvielfalt entstehen. Diese stellt sicher, dass auch bei unterschiedlichen Umweltbedingungen die Abbau- und Umbauprozesse im Boden ablaufen. Pilze durchziehen mit ihrem Myzel den Boden ( B 1). Dabei kann es sich um das Myzel von größeren Pilzen handeln, aber auch um einzellige Pilze. Einige von ihnen zählen zu den Mikroorganismen. In einem Teelöffel Erde kann man geschätzt 200 m Pilzfäden (Hyphen) finden. Pilze sind wichtige Destruenten. Sie bauen totes Holz und andere tote Lebewesen ab ( B 2). Andere Pilzarten leben mit Bäumen und Kräutern in Symbiose. Das ist ein Zusammenleben zum Vorteil für alle beteiligten Lebewesen. Die Pilze übernehmen die Aufgabe der Wurzelhaare und versorgen die Pflanzen mit Mineralsalzen und Wasser. Dafür erhalten sie Nährstoffe von den Pflanzen. In 1 Gramm Boden findet man bis zu zehn Milliarden Bakterien. Sie leben als Symbionten, Parasiten oder Destruenten im Boden. Knöllchenbakterien leben mit Hülsenfrüchten, zB Erbsen und Bohnen, in Symbiose. Sie binden Stickstoff aus der Luft und machen ihn für die Pflanzen verfügbar. Das ist ein Vorteil für die Hülsenfrüchte, denn Pflanzen benötigen Stickstoff für ihr Wachstum. An den Wurzeln der Pflanzen bilden sich kleine Knoten oder Knöllchen ( B 3). Diese sind Lebensraum für die Knöllchenbakterien. Manche Bakterien hingegen lösen bei Pflanzen und Tieren Krankheiten aus. Sie sind haben durch diese Lebensweise Vorteile (Parasiten). Andere Bakterien bauen totes organisches Material ab (Destruenten). Tierische Einzeller wie das Wimpertierchen sind auch Destruenten und ernähren sich von organischen Bodenbestandteilen und Bakterien ( B 4). Mithilfe der Wimpern auf ihrer Zelloberfläche können sie sich in feuchten Hohlräumen im Boden fortbewegen. Im Boden leben außerdem ein- bis mehrzellige Algen, die ebenfalls zu den Mikroorganismen gezählt werden. Sie dienen als zB als Nahrungsquelle, oder sorgen für die Stabilität des Bodens bei Regen oder Wind. B 1 Pilzmyzel mit Fruchtkörper eines Champignons (Größe: 3–5 cm) B 2 Manche Pilze (wie die Schmetterlingstramete) bauen Holz ab. B 3 Knöllchenbakterien an den Wurzeln einer Hülsenfrucht (Größe: einige mm bis cm) B 4 Ein Wimpertierchen (0,3 mm) Zusatzmaterial bc9dk8 Rundum-Blick bd56zy Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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