40 Der Aufbau des Bodens Arbeitsheftseite 22 Wie ist der Boden aufgebaut? Mit zunehmender Tiefe verändern sich Farbe und Zusammensetzung des Bodens. Die unterschiedlichen Schichten bezeichnet man als Bodenhorizonte ( B 1). Ein Bodenprofil umfasst die Abfolge und Dicke der einzelnen Bodenhorizonte. Damit lässt sich ein Boden genau beschreiben. Die oberste Schicht ist der Auflagehorizont (O-Horizont). Er besteht aus organischem Material, zB trockenem Gras oder dem Laub der Bäume. Die pflanzlichen Reste werden von Destruenten (Zersetzern), wie Bakterien oder Pilzen, abgebaut. Die dabei entstehende Humusschicht wird umso dicker, je mehr pflanzliches Material vorhanden ist. Herbstlaub ist für die Humusbildung wichtig. Die durch die Destruenten frei werdenden Mineralsalze fördern das Pflanzenwachstum. Unter dem Auflagehorizont befindet sich der Oberboden (A-Horizont). Er ist eine Mischung aus Humus und verwittertem Gestein. Dadurch ist er meist dunkler gefärbt als die anderen Bodenhorizonte. Hier findet man unterschiedlich stark zersetzte Pflanzenteile. Je tiefer man gräbt, umso weniger pflanzliche Reste gibt es. Dafür steigt der Anteil der Mineralien an. Ein guter Oberboden ist locker und besitzt genug Bodenporen für die Durchlüftung und die Speicherung von Wasser. Der Oberboden wird wegen seiner Bedeutung für die Ernährung von Pflanzen und Tieren auch als Mutterboden bezeichnet. Der Unterboden (B-Horizont) besteht zum Teil aus gröberem Gestein. Hier findet die Verwitterung des Ausgangsgesteins statt. In dieser Schicht gibt es meist nur mehr wenig Humus. Der Gesteinshorizont (C-Horizont) besteht aus dem unverwitterten Ausgangsgestein. Aus diesem Gestein ist der Boden entstanden. Welche Bodentypen gibt es? Der Bodentyp ist von mehreren Faktoren abhängig. Das Ausgangsgestein, die Pflanzen, die in diesem Gebiet wachsen, und das Klima beeinflussen den Bodentyp. Daher gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bodentypen. Der Schwarzerdeboden hat einen bis zu 80 cm hohen, humusreichen, gut durchlüfteten A-Horizont. Die dunkle Humusschicht gab diesem Bodentyp seinen Namen. Hier wachsen Gräser, Kräuter und einzelne Baumgruppen. Regenwürmer und Ziesel graben Gänge in die Schwarzerde und sorgen so für die Durchmischung des Bodens ( B 2). Durch den lockeren Oberboden kann Wasser gut versickern, das Gestein speichert es hingegen. So haben hier Pflanzen auch in Trockenperioden länger Wasser zur Verfügung. Man findet den Schwarzerdeboden in eher trockenen Gebieten, wie im Wiener Becken, im Weinviertel und im Marchfeld ( B 3). Da er ein sehr fruchtbarer Ackerboden ist, siedelten sich Menschen in diesen Gebieten an. Durch Siedlungen werden diese fruchtbaren Böden verbaut und versiegelt ( B 4). O-Horizont A-Horizont B-Horizont C-Horizont B 1 Bodenhorizonte B 2 Ziesel auf Schwarzerdeboden (Größe: bis 23 cm) B 3 Fruchtbarer Schwarzerdeboden Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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