BioTOP 3, Schulbuch

38 Bodenentstehung und Bodenbestandteile Arbeitsheftseiten 20–21 Woraus setzt sich der Boden zusammen? Der Boden ist ein vielfältiges Ökosystem, denn er ist Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. Der Boden setzt sich aus mineralischen und organischen Bestandteilen zusammen ( B 1). Organische Bestandteile umfassen alles, was zur belebten Natur gehört, wie Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen und deren Überreste. Sie bilden die sogenannte Biomasse des Bodens. Wie entsteht ein Boden? Die Grundlage jedes Bodens ist das feste Gestein (Ausgangsgestein). Boden entsteht im Laufe der Jahrtausende durch Verwitterung der obersten Schicht der Erdkruste unter dem Einfluss von Klima, Pflanzen und Bodenlebewesen ( B 3). Die Art des Ausgangsgesteins (zB Granit oder Kalk) beeinflusst die Verwitterungs- und Umwandlungsprozesse und damit die Bodenbildung sowie den entstehenden Lebensraum. Eine wichtige Rolle spielt, ob das Ausgangsgestein viele kleine Hohlräume (Poren) besitzt und wie hart es ist. Die Poren ermöglichen das Eindringen von Wasser und Salzen und beschleunigen dadurch die Bodenbildung. Auch das Klima hat Einfluss auf die Entwicklung des Bodens. Im kalten Klima verläuft die Bodenbildung langsamer als im warmen Klima. Das Ausgangsgestein ist Wind, Hitze, Frost, Eis und Wasser ausgesetzt. Durch diese Einflüsse entstehen Risse und Spalten im Gestein. Feines Sediment (zB Sand) kann sich darin ansammeln ( B 1). Erste Lebewesen können sich nun ansiedeln. Sie nutzen die Mineralsalze, die durch die Verwitterung entstehen. Erstbesiedler (Pionierpflanzen) wie Flechten machen das Gestein durch die Abgabe von Säuren rau. Die Wurzelfäden der Moose finden im angesammelten Sediment Halt. Die Pflanzen schaffen Lebensräume für Bodenlebewesen. Wie bildet sich Humus? Das Gestein wird durch die Wurzeln der Pflanzen gesprengt. Abgestorbene Pflanzen und tote Insekten werden durch Bodenlebewesen abgebaut. Es bildet sich ein wertvolles Gemisch, der Humus. Humus enthält leicht verfügbare Mineralsalze, die von den Wurzeln aufgenommen werden können. Angewehte Samen können hier keimen. Durch die Ausscheidungen der Pflanzenwurzeln wird das Gestein weiter verändert. Die Anzahl der Bodenlebewesen steigt. Die Humusschicht wächst. Sie bildet den Rohboden. Die Bildung einer 1 cm dicken Schicht Boden dauert in Österreich etwa 100 Jahre. Nun können sich Sträucher und Bäume ansiedeln ( B 1). Durch ihre Wurzeln wird das Gestein auch in tieferen Schichten gelockert. Die Humusschicht wird dicker und ermöglicht die Besiedelung durch zahlreiche weitere Pflanzen und Tiere. Je nach Humusgehalt des Bodens unterscheidet man humusreiche und humusarme Böden. Humusreiche Böden sind meist an der dunkleren Farbe erkennbar und für den Anbau von Nutzpflanzen gut geeignet. B 1 Schema der Bodenbildung mineralische Bestandteile organische Bestandteile Steinchen Bodenmaterial mit Bodenluft Bodenwasser im Wasser gelöste Mineralstoffe Feinwurzel B 2 Der Aufbau des Bodens (Schema) Zusatzmaterial bc8wx4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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