BioTOP 3, Schulbuch

35 Geologie Böhmische Masse und Alpenvorland Die Böhmische Masse befindet sich im Norden von Ober- und Niederösterreich sowie in Tschechien. Es ist das älteste Gebirge Österreichs und wird durch Verwitterung bis heute abgetragen. Die Flüsse in dieser Region, zB die Donau und ihre nördlichen Zuflüsse, haben tiefe Täler im Gestein gebildet, zB die sogenannte „Schlögener Schlinge“ in Oberösterreich ( B 5). Die Landschaft ist hügelig und unterscheidet sich damit deutlich von den Alpen mit ihren hohen Bergen. Man findet in der Böhmischen Masse hauptsächlich das Tiefengestein Granit und das Umwandlungsgestein Gneis. An vielen Orten sieht man große Felsen und sogenannte Wackelsteine. Das sind Steine, die auf ihrem Untergrund balancieren ( B 6). Im Alpenvorland befindet sich mit der Molassezone die jüngste geologische Zone Österreichs ( B 7). Ursprünglich befand sich hier ein Meer, das vor mehr als 50 Millionen Jahren große, meist lockere Ablagerungen bildete. Aufgrund der Verschiebung der Erdplatten ist dieses Meer verschwunden. Heute kann man hier Versteinerungen von Meerestieren (Fossilien) finden. Am Südrand in Alpennähe befinden sich Schotter und grobkörnige Sande, die sich an den ehemaligen Küsten abgelagert haben. Im Alpenvorland finden sich fruchtbare Böden und eine gute Wasserversorgung. Diese Gebiete sind gut für die Landwirtschaft geeignet. Daher haben sich hier schon früh Menschen angesiedelt. Auch heute noch ist das Alpenvorland dichter besiedelt als zB die Alpen. Inneralpine Becken Im Zuge der Hebung der Alpen kam es in den Randzonen zu Absenkungen der Erdoberfläche. Wenn solche Absenkungen die Form einer Schüssel haben, so bezeichnet man sie meistens als Becken. Durch die flache Landschaft und Wasservorräte wurden diese Gebiete bereits vor tausenden Jahren von Menschen besiedelt. So befindet sich die Hauptstadt Wien im Wiener Becken. Früher war an dieser Stelle ein Meer. Durch die zahlreichen Sedimente (Ablagerungen) von abgestorbenen Meereslebewesen entstand über Millionen Jahre hinweg Erdöl. Dieses wird heute als Rohstoff gefördert ( B 7). Im Wiener Becken befinden sich außerdem Gebiete mit großem Grundwasservorkommen. Diese sind wie Gletscher durch den Klimawandel und die zunehmende Trockenheit gefährdet. B 5 Die „Schlögener Schlinge“ der Donau B 6 Granitfelsen und Wackelsteine sind typisch für die Böhmische Masse B 7 Im Wiener Becken wird Erdöl gefördert. Zusammenfassung Die Geologie bestimmt das Aussehen der Landschaft und den Lebensraum. In den Alpen findet man hohe Berge, Grünflächen und tiefe Täler. Im Norden Österreichs liegt die hügelige Landschaft der Böhmischen Masse mit ihren großen Granitfelsen. Dazwischen befinden sich das Alpenvorland und Absenkungen, die man Becken nennt. 1 Bestimme anhand der geologischen Karte, in welcher geologischen Zone dein Wohnort liegt. 2 In B 4 findest du die Molassezone und die Flyschzone. Recherchiere die Besonderheiten dieser geologischen Zonen und vergleiche sie mit anderen Zonen, zB den Alpen. 3 Recherchiere Orte, die die Bezeichnung „Salz“ oder „Hall“ im Namen tragen. Stelle den Zusammenhang zwischen den Ortsnamen und der Salzgewinnung dar. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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