BioTOP 3, Schulbuch

34 Österreich ist vielfältig Arbeitsheftseite 18 Wenn du in Österreich bereits in einigen Bundesländern gewesen bist, werden dir unterschiedlichste Landschaften aufgefallen sein. Der Grund dafür liegt in der Geologie unseres Landes. In Österreich treffen verschiedene Landschaftsformen aufeinander: Zum größten Teil wird die Geologie von den Alpen bestimmt, die etwa drei Viertel der Fläche einnehmen ( B 1). Im Norden befinden sich die Böhmische Masse und die Hügellandschaft des Alpenvorlandes. Zwischen diesen beiden Gebieten liegen Beckenlandschaften. Geologinnen und Geologen unterteilen diese drei Landschaftsformen in weitere Zonen. Wenn du die geologische Karte Österreichs betrachtest, kannst du sie erkennen ( B 4). Lebensraum Alpen Geologisch gesehen sind die Alpen ein junges Gebirge. Ihre Entstehung begann vor etwa 100 Millionen Jahren durch das Zusammenstoßen der afrikanischen Platte mit der eurasischen Platte. Den größten Teil der österreichischen Alpen bilden die Zentralalpen. Hier findet man hohe, felsige Gipfel. Dazu zählt der höchsten Berg Österreichs, der Großglockner ( B 1). Auf hohen Bergen liegen auch im Sommer große Schnee- und Eismassen, die Gletscher. Das Eis der Gletscher ist ein wichtiger Wasserspeicher. Teile davon schmelzen im Sommer und werden zu Bächen und Flüssen. Sie liefern dadurch Trinkwasser. In der kalten Jahreszeit wächst das Eis wieder. Zwischen den Gipfeln liegen ausgedehnte Grünflächen ( B 2). Breite Täler sind dort entstanden, wo sich während der Eiszeiten Gletscher befanden. Viele sind am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12 000 Jahren geschmolzen (siehe Seite 75). Die Kalkalpen bilden einen weiteren großen Teil der heimischen Alpen. Sie bestehen vor allem aus Kalkstein. Ihr Aussehen mit den steilen Wänden und den tiefen Schluchten erhielten die Kalkalpen durch Verwitterung ( B 3). Die Gesteine der Kalkalpen enthalten viele Fossilien (siehe Seite 54). Da Kalk wasserdurchlässig ist, entstanden hier große unterirdische Höhlen und Bäche. An der Basis der Kalkalpen findet man mineralische Rohstoffe wie Steinsalz. Es entstand, als vor Millionen Jahren in ufernahen, großen und flachen Bereichen Meerwasser verdunstete. Aus dem Steinsalz wird Speisesalz gewonnen. Durch die hohen Gipfel und tiefen Täler bieten die Alpen Lebensraum für verschiedenste Pflanzen und Tiere. Wie du schon in der zweiten Klasse gelernt hast, findet man in niedrigeren Lagen Laubwälder. Ab 800 m kommen auch Nadelbäume vor, ab 1500 m wachsen vorwiegend Nadelwälder. Oberhalb der Waldgrenze (zwischen 1800 und 2200 m Seehöhe) findet man alpine Rasen und eine Vielfalt an Pflanzen, die an diese Höhen angepasst sind. Zunehmende Belastung durch Lärm, Luftverschmutzung, Abfall und Tourismus bedroht den Lebensraum der Tiere und Pflanzen, die in den Alpen leben. Durch den Klimawandel und die steigenden Temperaturen der letzten Jahrzehnte kam es zu starken Veränderungen, zB zum Abschmelzen der Gletscher (siehe Seite 37). B 1 Der Großglockner liegt in den Zentralalpen. B 2 Grünflächen zwischen den Berggipfeln B 3 Der Dachstein gehört zu den Nördlichen Kalkalpen. Böhmische Masse Molassezone Flyschzone Nördliche und Südliche Kalkalpen Zentralalpen Nördliche und Südliche Grauwackenzone geologische Fenster B 4 Geologische Karte von Österreich Zusatzmaterial bc8b33 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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