BioTOP 3, Schulbuch

30 Bewegungen der Erdkruste Arbeitsheftseite 16 Die Erdkruste ist keine geschlossene Hülle um die Erde. Sie besteht aus Erdplatten (tektonische Platten), die immer in Bewegung sind ( B 1). Die Ursache für die Bewegung liegt nicht in der Erdkruste selbst, sondern in der darunterliegenden Schicht, dem zähflüssigem Erdmantel. Dort gibt es Strömungen, die die Platten gegeneinander verschieben. Bewegen sich zB zwei Platten auseinander, so steigt im Spalt zwischen den Platten heißes, flüssiges Magma aus dem Erdinneren auf ( B 2). Es kühlt ab, verfestigt sich und wird zu einem neuen Teil der Erdkruste. Wenn sich die Platten an manchen Stellen auseinanderbewegen, müssen sie an anderer Stelle wieder mit anderen Platten zusammenstoßen. So entstehen Gebirge und Gräben. Wie bilden sich Gebirge und Tiefseegräben? Treffen zwei kontinentale Platten (Platten des Festlandes) aufeinander, wird das Gestein bei leichtem Druck aufgefaltet. Wird der Druck größer, entstehen Gebirge ( B 3). Trifft eine ozeanische Platte (Platte unter dem Meer) auf eine kontinentale Platte, wird die schwerere ozeanische Platte unter die kontinentale Platte gedrückt. Die Plattenränder beider Platten werden nach unten gedrückt. Es entstehen Tiefseegräben wie der Marianengraben, der tiefste Bereich der Weltmeere (etwa 11 km tief,  B 4). Wie entstehen Erdbeben? Erdbeben können entstehen, wenn sich zwei Platten ruckartig voneinander lösen, sich verschieben oder zueinander bewegen. Dabei breiten sich Erschütterungen in wellenförmigen Bewegungen aus. Erdbeben können auf dem Land und im Meer auftreten. Auf dem Meeresboden heißen sie Seebeben. Sie können hohe Flutwellen, sogenannte Tsunamis, auslösen. Treffen die hohen Wellen auf Küsten, können sie große Gebiete zerstören. Auch in Österreich kommt es immer wieder zu Erdbeben. Häufige Erdbebengebiete sind das Wiener Becken, der Semmering, Teile Kärntens und Täler von Mur, Mürz, Inn und Rhein (in Vorarlberg). Bei uns sind die Erdbeben meist schwach. Wie stark ein Erdbeben ist, kann mit einem Erschütterungsmessgerät, dem Seismografen, gemessen werden ( B 5). Über dem Entstehungszentrum des Erdbebens schlägt der Seismograf am stärksten aus, in weiterer Entfernung immer schwächer. Bei Berichten über Erdbeben liest man meist von Erdbeben einer bestimmten Stärke auf der Richter-Skala. Das ist eine Messskala, die nach oben offen ist. Das bedeutet, dass man nicht vorhersagen kann, wie stark die Nadel des Seismografen beim stärksten möglichen Erdbeben ausschlagen würde. Der Seismograf dient Geologinnen und Geologen neben dem Erkennen von Erdbeben auch zur Erforschung der Erdkruste. Erdkern Erdplatten Erdmantel B 1 Strömungen im zähflüssigen inneren Erdmantel führen zur Bewegung der Platten. ozeanische Platte Magma B 2 Zwei Platten bewegen sich auseinander. Im Spalt zwischen den Platten steigt Magma auf. Erdkruste kontinentale Platte B 3 Durch das Auffalten der Gesteinsschichten entstehen Gebirge. Erdkruste kontinentale Platte Tiefseegraben ozeanische Platte B 4 Die ozeanische Platte wird unter die kontinentale Platte gedrückt. Zusatzmaterial bc2s7z Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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