BioTOP 3, Schulbuch

14 Die Blutgruppen Arbeitsheftseite 8 Du hast bereits gelernt, wie der Körper kleine Wunden verschließt und heilt (siehe Seite 13). Dabei geht nur wenig Blut verloren. Um nach größeren Verletzungen oder bei Operationen einen hohen Blutverlust auszugleichen, wird der oder dem Verletzten das gespendete Blut eines gesunden Menschen übertragen. Bei dieser Blutübertragung (Bluttransfusion) starben früher viele Betroffene. Der österreichische Arzt Karl Landsteiner erkannte die Ursache. Er entdeckte im Jahr 1900 die Blutgruppen ( B 1). Dafür erhielt er später den Nobelpreis für Medizin. Was sind Blutgruppen? Jeder Mensch hat eine Blutgruppe. Diese wird von den Eltern vererbt. Merkmale auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen und Eiweißstoffe im Blutplasma bestimmen, welche Blutgruppe ein Mensch hat. Es gibt vier Blutgruppen: A, B, AB und 0. Bei der Blutübertragung müssen die Blutgruppen übereinstimmen oder zueinander passen, sonst verklumpen die Blutkörperchen. Das kann zu schweren Schäden bis zum Tod führen, wenn Blutgefäße dadurch verschlossen werden. Was ist der Rhesusfaktor? Obwohl man nach der Entdeckung der Blutgruppen bei Blutübertragungen darauf achtete, dass die Blutgruppen zueinander passten, kam es vereinzelt immer noch zu Todesfällen. Den Grund dafür fand ebenfalls Karl Landsteiner gemeinsam mit dem Arzt Alexander Wiener im Jahr 1940 heraus: Auf den Blutkörperchen befindet sich ein weiterer Eiweißstoff, der als Rhesusfaktor bezeichnet wird ( B 2). Etwa 85 % der Mitteleuropäerinnen und Mitteleuropäer haben Rhesuspositives Blut. Das bedeutet, dass ihre Blutkörperchen diesen Eiweißstoff besitzen. Die restlichen 15 % haben Rhesus-negatives Blut. Vor einer Blutübertragung muss daher nicht nur die Blutgruppe, sondern auch der Rhesusfaktor bekannt sein. Was passiert bei einer Blutspende? Verletzte und kranke Menschen benötigen Blutkonserven zum Überleben und zur Heilung. Auch bei einer Operation kann viel Blut verloren gehen. Daher halten Krankenhäuser Blutkonserven bereit ( B 3). Täglich werden in Österreich fast 1000 Blutkonserven gebraucht. Blut kann nicht künstlich hergestellt werden! Es muss gespendet werden. Das Blut stammt von freiwilligen Spenderinnen oder Spendern ( B 4). Österreichweit gibt es dafür regelmäßige Spendenaktionen ( B 5). Bei der Blutspende wird das gespendete Blut nicht nur auf die Blutgruppe und den Rhesusfaktor untersucht, sondern auch auf eventuell vorhandene Krankheitserreger. B 1 Karl Landsteiner (1868–1943) entdeckte die Blutgruppen. B 2 Es gibt vier Blutgruppen, die entweder Rhesus-negativ oder Rhesus-positiv sind. B 3 Bei hohem Blutverlust werden Blutkonserven benötigt. B 4 Blutspenden hilft, Leben zu retten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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