BioTOP 3, Schulbuch

114 Die Bedeutung der Meere Arbeitsheftseite 62 Die Meere haben große Bedeutung für das Leben auf der Erde und für den Menschen. Abgabe von Sauerstoff, Aufnahme von Kohlenstoffdioxid Die Algen, die zum größten Teil als pflanzliches Plankton in den Meeren schwimmen, produzieren 70 % des Sauerstoffs unserer Atmosphäre ( B 1). Dadurch wurde ein Leben an Land erst möglich. Gleichzeitig wird im Wasser Kohlenstoffdioxid gebunden. Etwa 25–30 % des jährlich durch Menschen freigesetzten Kohlenstoffdioxids werden von den Meeren aus der Atmosphäre aufgenommen. Die Meere verlangsamen so den Klimawandel (siehe Seite 76). Durch chemische Prozesse entsteht aus Kohlenstoffdioxid und Wasser Kohlensäure. Dadurch wird das Meer sauer. Viele Lebewesen ertragen die Säure nicht und sterben. In manchen Gebieten kommt es zur Korallenbleiche ( B 6, Seite 117). In Folge verschwinden auch die Bewohner der Korallenriffe. Einfluss auf das Klima und Wetter Die Meere beeinflussen das Klima der Erde wesentlich. Die großen Wassermassen speichern die Wärme der Sonnenstrahlung und transportieren sie mit der Meeresströmung über die Erde. Dadurch werden die heißen Gebiete in der Nähe des Äquators gekühlt. Kühle Gebiete, die näher bei den Polen liegen, werden so erwärmt. Durch die Temperaturunterschiede in den verschiedenen Meeresgebieten entstehen große Windsysteme ( B 2). Diese beeinflussen das örtliche Wetter. Das Verdunsten des Meerwassers sorgt für Luftfeuchtigkeit und Niederschläge. Die Meere sind artenreich Man schätzt, dass über 2 Millionen Arten in den Meeren leben. Besonders artenreich sind Korallenriffe. Bis heute sind vermutlich nur 10 % der Lebewesen im Meer bekannt. Bisher unerforschte Arten könnten neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefern. Der größte gewichtsmäßige Anteil (Biomasse) der Tiere lebt im Meer ( B 3). Für Menschen sind die Größe, die Tiefe und der Artenreichtum der Meere kaum vorstellbar. Die Meere liefern Nahrung Fische und Meeresfrüchte (das sind Meerestiere, die keine Fische sind, wie zB Muscheln oder Krebse) sind wertvolle Eiweißquellen. Weltweit deckt eine Milliarde Menschen ihren Eiweißbedarf ausschließlich mit Meerestieren. Das betrifft auch Menschen aus ärmeren Ländern, wo Nutztierzucht nicht möglich oder zu teuer ist. Doch auch Menschen, die nicht am Meer leben, essen gerne Fisch. Im Durchschnitt werden in der EU jedes Jahr 24,4 kg Fisch oder Meeresfrüchte pro Kopf verzehrt. Die gemeinsame Fischereipolitik der EU fördert die nachhaltige Nutzung der Fischbestände und die Gesundheit der Meere und sichert den Fortbestand der Fischerei. B 1 Algen produzieren 70 % des Sauerstoffs unserer Atmosphäre. B 2 Durch die Temperaturunterschiede der Meere entstehen Windsysteme. Krebse, Krabben 38,5 % Fische 26,9 % Würmer 7,7 % Insekten, Spinnentiere 7,7 % Weichtiere 7,7 % Säugetiere (wild lebend) 1,8 % Nesseltiere 3,8 % Nutztiere (Säugetiere) 3,8 % Mensch 2,3% Vögel 0,7 % B 3 Biomasse aller Tiere der Erde Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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