BioTOP 3, Schulbuch

112 Nahrungsnetze der Meere Arbeitsheftseite 61 Meere sind riesige Ökosysteme mit einer Vielzahl von Lebensräumen. Nahrungsketten verbinden sich zu umfassenden Nahrungsnetzen. Störungen und Eingriffe durch den Menschen haben weitreichende Folgen. Nahrungskreislauf im Meer Algen bauen durch Fotosynthese organisches Material (Biomasse) auf (siehe Seite 100). Daher bilden sie als Produzenten den Anfang der Nahrungsketten im Meer ( B 1). Auch der Sauerstoff in der Atmosphäre stammt zu einem großen Teil von Algen. Einzellige Algen bilden das pflanzliche Plankton. Plankton sind kleine Lebewesen, die im Wasser treiben. Das pflanzliche Plankton wird vom tierischen Plankton gefressen. Zum tierischen Plankton zählen zB tierische Einzeller und Krill ( B 2). Die Lebewesen des tierischen Planktons sind daher Konsumenten 1. Ordnung. Fast 98 % der Biomasse in den Meeren besteht aus pflanzlichem und tierischem Plankton. Tierisches Plankton wird von Quallen, Fischen oder Bartenwalen gefressen. Diese Tiere sind daher Konsumenten 2. Ordnung. Blauwale fressen jeden Tag 16 t Krill ( B 3). Manche Konsumenten 2. Ordnung werden von Raubfischen (wie zB Thunfischen), Haien oder Meeressäugetieren (wie zB Robben, Seehunden oder Zahnwalen) gejagt. Diese Tiere sind Konsumenten 3. Ordnung ( B 4). Auch der Mensch ernährt sich von den Lebewesen im Meer. Er gibt aber nichts zurück ins Meer und unterbricht so den Kreislauf. Die große Menge an Lebewesen im Meer erzeugt eine große Menge an Abfallstoffen (Ausscheidungen, abgestorbene Lebewesen). Bakterien, Pilze, Würmer und Krebse bauen diese zu Mineralsalzen ab. Sie sind die Destruenten. Der Mensch als Konsument Die Fischereischiffe vieler Länder fischen zu viele Fische, Muscheln, Krebse und Wale aus den Meeren. Über 30 % der Fischbestände sind überfischt oder nicht mehr vorhanden. Überfischung bedeutet, dass mehr Fische gefangen werden als Nachkommen überleben. Das heißt, dass es immer weniger Fische gibt, bis sie schließlich ganz verschwinden. Manche Fischarten sind vom Aussterben bedroht, zB der Blauflossen-Thunfisch oder der Dorn-Hai. Auch die Verwendung von Grundschleppnetzen bedroht die Artenvielfalt. Sie schleifen über den Meeresboden und zerstören den Bodenbewuchs, wie zB Algen oder Korallen. Dabei gibt es einen hohen Anteil an Beifang. Beifang sind die Lebewesen, die ungewollt mit ins Netz gehen. Sie werden wieder ins Meer entsorgt, viele Tiere sterben dabei. In den Netzen landen zB Schildkröten und Rochen. Von den Hai- und Rochenarten sind in den letzten 50 Jahren 71 % verschwunden. Fangquoten regeln gesetzlich, welche Mengen an Fischen gefangen werden dürfen. Diese Vorgaben werden aber oft missachtet. B 1 Algen wie die Blasenalge sind die Produzenten im Meer. B 2 Der Krill ist ein Konsument 1. Ordnung. (Größe: bis 6 cm) B 3 Der Blauwal ist ein Konsument 2. Ordnung. (Größe: bis 33 m) B 4 Der Graue Riffhai ist ein Konsument 3. Ordnung. (Größe: bis 2,5 m) Zusatzmaterial br4w8a Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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