110 Wirbellose Tiere im Meer Arbeitsheftseite 60 Zu den wirbellosen Tieren im Meer zählen unter anderem die Stämme der Schwämme, der Nesseltiere, der Stachelhäuter, der Weichtiere und der Gliederfüßer, zu denen auch die Krebstiere zählen. Was sind Schwämme? Schwämme sind am Untergrund angewachsen ( B 1). Die einzelnen Arten können Röhren, Bäumchen, Kugeln und andere Formen bilden. Schwämme bestehen aus vielen einzelnen Zellen, die einen becherförmigen Hohlraum bilden. Im Hohlraum befinden sich Zellen, die Geißeln (bewegliche, längliche Fortsätze) haben. Damit bewegen sie das Wasser durch den Hohlraum. So bekommt der Schwamm Sauerstoff und Nahrung, zB Bakterien oder Plankton. Die Nahrung bleibt an den Geißeln der Zellen hängen. Schwämme zählen zu den Filtrierern. In den inneren Zellschichten bilden Kristalle aus Kalk oder Kieselsäure ein Skelett. Es schützt die Schwämme davor, gefressen zu werden. Viele Arten sind zusätzlich durch Gift geschützt. Schwämme können sich ungeschlechtlich fortpflanzen, indem sich Teile vom Schwamm abtrennen. Aus ihnen bilden sich neue Schwämme. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung geben männliche Schwämme Spermien ins Wasser ab. Sie werden von weiblichen Tieren durch die Geißeln in den Hohlraum gesaugt, wo die Eizellen befruchtet werden. Die Entwicklung vom Ei bis zur Larve erfolgt bei vielen Arten im Muttertier. Die Larven treiben danach mit dem Plankton durchs Meer und werden bei manchen Arten weit verbreitet. Was sind Nesseltiere? Zum Stamm der Nesseltiere zählt zB die Klasse der Blumentiere, zu der unter anderem die Ordnung der Steinkorallen gehört. Im Gegensatz zu den Schwämmen haben Nesseltiere Gewebe und Organe ( B 2). Sie besitzen Nesselzellen, die bei Berührung ein Gift abgeben. Damit verteidigen sie sich oder lähmen ihre Beute. Bei vielen Nesseltieren gibt es einen Generationswechsel ( B 3). Teile des festsitzenden Polypen werden abgelöst (ungeschlechtliche Fortpflanzung) und treiben als schwimmende Quallen durchs Wasser. Die Quallen bilden Geschlechtszellen. Die Larven setzen sich fest und wachsen zu einem Polypen heran. Steinkorallen zählen zu den riffbildenden Korallen (siehe Seite 109). Ihr Kalkskelett wächst pro Jahr zwischen einem und 30 cm. Dabei werden auch neue Polypen gebildet. Sie leben in Symbiose mit Algen. Die Algen erzeugen zusätzliche Nährstoffe für die Korallen und verursachen die jeweilige Farbe der Korallen. Riffbildende Korallen sind bedeutende Lebensräume ( B 4). Sie wachsen nur in Küstennähe oder auf einem Schelf. Der Untergrund, auf dem sie entstehen, liegt nicht tiefer als 60 m. Nur so bekommen die Algen genug Licht. Wenn die Algen absterben, kommt es zur Korallenbleiche ( B 6, Seite 117). Das geschieht bei zu starker Erwärmung des Wassers oder durch Vergiftung, zB durch Abwässer oder Mikroplastik (siehe Seite 116). B 1 Ein Schwamm B 2 Die Polypen einer Koralle Qualle Polyp B 3 Generationswechsel bei Nesseltieren (Schema) B 4 Ein Korallenriff Zusatzmaterial bq9yn6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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