105 Lebensraum Gewässer Abwasserreinigung Abwässer werden in Kläranlagen gereinigt ( B 5). Zuerst werden Abfälle (Flaschen, Dosen …) mechanisch mit groben und feinen Filtern entfernt. Schlamm setzt sich ab. Danach wird das Wasser biologisch gereinigt. Dabei bauen Bakterien und andere Einzeller Abfallstoffe ab. Da sie viel Sauerstoff brauchen, muss ständig Frischluft zugeführt werden. Auch hier setzt sich Schlamm ab. Anschließend findet die chemische Reinigung statt. Chemikalien töten alle noch vorhandenen Krankheitserreger ab. Im Wasser gelöste Stoffe, zB Düngemittel, werden gebunden. Nach der mechanischen, biologischen und chemischen Reinigung ist das Abwasser gereinigt. Es wird in ein Fließgewässer geleitet. Aus dem entfernten Schlamm entsteht durch Bakterien Gärgas. Dieses ist brennbar. Es kommt entweder in das öffentliche Gasnetz oder wird in der Kläranlage verwendet. Gewässerrückbau Viele vom Menschen veränderte Fließgewässer wurden renaturiert. Das bedeutet, dass der natürliche Zustand des Gewässerverlaufs und des Ufers nach Möglichkeit wiederhergestellt wurde. Sand, Kies und Erde bilden ein natürliches Bachbett, in dem der Bach fließt ( B 6). Große Steine bremsen die Fließgeschwindigkeit des Wassers, Wasserpflanzen können sich ansiedeln. Wasserinsekten finden Nahrung und Möglichkeiten zur Fortpflanzung. Amphibien und Fische finden Laichplätze und geschützte Lebensräume. Auch in stehenden Gewässern werden Ufer renaturiert und geschützte Bereiche für Wasservögel und Amphibien geschaffen. Fischtreppen werden errichtet, damit Fische Kraftwerke und Wehre überwinden können ( B 7). Dabei wird ein Teil des Wassers in kleinen Stufen umgeleitet. Die Fische können so von Becken zu Becken schwimmen und bachaufwärts „klettern“. Es werden Schutzzonen um gefährdete Gewässer geschaffen. Hier darf keine intensive Landwirtschaft erfolgen, damit Düngemittel und Insektenvernichtungsmittel nicht ins Gewässer gelangen. B 5 Eine Kläranlage B 6 Renaturiertes Bachbett B 7 Fischtreppe Zusammenfassung Durch Verschmutzung und Überdüngung können Gewässer absterben. Gewässerverbauungen vernichten Lebensräume. Kraftwerke und Schleusen verhindern die Wanderung von Fischen zu ihren Laichplätzen. Kläranlangen reinigen Abwässer, bevor diese in Fließgewässer gelangen. Bachbette und Ufer werden renaturiert, Fischtreppen ermöglichen Fischen neben Wasserkraftwerken die Wanderung bachaufwärts. 1 Zähle drei Gefahren für Gewässer auf und jeweilige Möglichkeiten zum Schutz. 2 Besuche ein verbautes Gewässer in deiner Nähe. Mache Fotos. Entwickle Ideen zur Renaturierung. 3 Was könnt ihr zur Reinhaltung von Gewässern beitragen? Sammelt Vorschläge. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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