BioTOP 3, Schulbuch

104 Gefährdung und Schutz heimischer Gewässer Arbeitsheftseite 54 Gewässerverschmutzung Müll verunstaltet die Landschaft ( B 1). Außerdem entsteht mit der Zeit aus Kunststoffen Mikroplastik. Das sind kleinste Plastikteilchen, die von Wasserlebewesen aufgenommen werden und diese vergiften (siehe Seite 116). In der Industrie und in Haushalten entsteht verschmutztes Wasser (Abwasser). Wenn es in die Gewässer gelangt, schädigt es die Pflanzen und Tiere. Im Grundwasser wird es auch für den Menschen zu einer Gefahr für die Gesundheit. Abwasser darf nicht in Gewässer geleitet werden, sondern muss in Kläranlagen gereinigt werden. Sie verhindern, dass Gewässer vergiftet werden. Starke Regenfälle können Dünger aus naheliegenden Wiesen und Feldern in Bäche, Flüsse und Seen schwemmen. Lebewesen, die eine gute Wasserqualität mit hohem Sauerstoffgehalt benötigen, sterben. Dazu zählen zB bestimmte Fischarten, Amphibien und Insekten. Durch die starke Düngung wird das Algenwachstum gefördert ( B 2). Von den Algen ernähren sich tierische Kleinstlebewesen, es kommt zu einer Zunahme an Plankton. Dadurch steigt auch die Menge an abgestorbenen Algen und Kleinstlebewesen. Destruenten, die die abgestorbenen Wasserbewohner zersetzen, entziehen dem Gewässer bei ihrer Arbeit Sauerstoff. Dieser fehlt den Wassertieren. Sie sterben. In der Zehrschicht (siehe Seite 82) ist daher nur wenig Sauerstoff vorhanden. Nun werden Destruenten, die für ihre Arbeit keinen Sauerstoff benötigen, aktiv. Sie bilden Schlamm und giftige Gase. In weiterer Folge sterben auch die am Boden lebenden Lebewesen. Im Herbst durchmischen die Winde das Gewässer. Die giftigen Stoffe der Zehrschicht kommen nach oben. Wenn viele giftige Stoffe im Wasser sind, können alle Fische des Gewässers sterben. Aus einem schönen Teich wird ein stinkendes Gewässer, in dem tote Fische schwimmen. Das Gewässer ist „gekippt“. Gewässerverbauung Viele Gewässer wurden begradigt und mit Beton gefasst ( B 3). Dadurch gingen natürliche Lebensräume am Boden der Gewässer und an den Ufern verloren. Mit den Lebensräumen verschwanden auch alle Lebewesen, die davon abhängig waren. Staumauern wurden errichtet, um in Staukraftwerken Strom zu erzeugen ( B 4, Seite 102). In Laufkraftwerken werden Wehre errichtet ( B 4). Flüsse werden dadurch in künstliche Abschnitte unterteilt. Viele Fische wandern Gewässer hinauf, um in oberen Abschnitten an ihren Laichplätzen ihre Eier abzulegen. Diese Wanderungen werden durch Kraftwerke, Wehre und Schleusen gestoppt ( B 7, Seite 103). Beim Versuch, diese künstlichen Hindernisse zu überwinden, sterben die Fische. Hochwasserverbauten sind Wehre, die verhindern, dass nach der Schneeschmelze oder starken Regenfällen Felsen oder Baumstämme ins Tal geschwemmt werden. B 1 Verschmutztes Gewässer B 2 Übermäßiges Algenwachstum B 3 Begradigtes, betoniertes Ufer B 4 Wehr eines Laufkraftwerks Zusatzmaterial bp7f8c Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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