BioTOP 3, Schulbuch

101 Lebensraum Gewässer Nahrungsketten verbinden sich zu Nahrungsnetzen Eine Beziehung, in der ein Lebewesen die Nahrung für ein anderes ist, nennt man Nahrungskette ( B 5). Tiere ernähren sich jedoch meistens nicht nur von einer Art und sind auch nicht nur die Beute einer Art. Daher sind mehrere Nahrungsketten miteinander zu einem Nahrungsnetz verbunden. In einem artenreichen Gewässer leben viele unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten. Je artenreicher ein Gewässer ist, umso leichter kann der Ausfall einer Art durch andere Arten ausgeglichen werden. Wenn nur wenige Arten vorhanden sind, kann durch das Verschwinden einer Art das ganze Ökosystem zusammenbrechen. Nahrungsnetze verbinden verschiedene Lebensräume Gewässer sind mit anderen Lebensräumen verbunden. Enten ernähren sich von Wasserpflanzen. Entenkücken werden von Raubfischen gefressen. Watvögel stochern nach Muscheln, Schnecken und Insektenlarven, oder sie fressen Amphibien und deren Larven. Die Wasseramsel taucht in Gebirgsbächen nach Insektenlarven ( B 7). Fische schnappen nach Insekten, die über das Wasser fliegen. Eingriffe des Menschen in die Nahrungsnetze Der Mensch greift in Ökosysteme ein. Er fischt zB die Raubfische, wie den Hecht oder den Wels aus Gewässern. Raubfische (Konsumenten 3. Ordnung, Endkonsumenten) sind für ein gesundes Ökosystem wichtig, weil sie auch alte und kranke Tiere fressen. Wenn die Anzahl der Konsumenten 2. Ordnung nicht durch Raubfische geregelt wird, vermehren sich diese. Als Folge fressen die Konsumenten 2. Ordnung mehr Konsumenten 1. Ordnung. Dazu zählen viele Larven. Der Nachwuchs zahlreicher Arten wird so gefährdet. Die Nahrungspyramide zeigt die Mengenverhältnisse der Lebewesen in den einzelnen Ernährungsstufen ( B 8). Sie verändert sich, wenn Schadstoffe in die Gewässer gelangen. Durch Düngemittel aus umliegenden Wiesen und Feldern gelangen mehr Nährstoffe in ein Gewässer. Pflanzenarten, die mehr Nährstoffe benötigen, können besser wachsen. Nährstoffliebende Konsumenten vermehren sich, die ursprünglichen Arten werden verdrängt. Insektenvernichtungsmittel töten Wasserinsekten und damit auch alle Tiere, die sich von ihnen ernähren. B 6 Flohkrebse sind Destruenten. (Größe: 2 cm) B 7 Die Wasseramsel (Größe: 18 cm) Endkonsumenten = Konsumenten 3. Ordnung Konsumenten 2. Ordnung Konsumenten 1. Ordnung Produzenten B 8 Die Nahrungspyramide im Süßwasser Zusammenfassung Der Nahrungskreislauf in Gewässern besteht aus Produzenten (Pflanzen), Konsumenten 1. Ordnung (zB Muscheln), Konsumenten 2. Ordnung (zB Friedfische, Insektenlarven), Konsumenten 3. Ordnung (zB Raubfische) und Destruenten (zB Bakterien, Flohkrebse). Jeder Eingriff durch den Menschen stört das Ökosystem! 1 Zähle einen Konsumenten der 1., 2., und 3. Ordnung und einen Destruenten eines Gewässers auf. 2 Im Juli 2023 gelangten in Eberschwang 150 000 Liter Gülle (Harn und Kot von Nutztieren) in den Ötzlinger Bach und weiter in den Fluss Antiesen. Recherchiere die Ursachen und Folgen dieses Ereignisses. Fasse sie in einem kurzen Text zusammen. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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