BioTOP 2, Schulbuch

95 Lebensräume Die Krautschicht Die Krautschicht ist die bodennahe Schicht des Waldes, die bis zu 1 m in die Höhe reicht. Im Frühling, bevor die Laubbäume ihre Blätter bekommen, fällt viel Sonnenlicht auf den Waldboden. Frühblüher, wie Schneeglöckchen oder Primeln, nutzen diese Zeit zum Blühen. Ihre Speicherorgane, wie Zwiebeln, Erdsprosse oder Wurzelknollen, speichern schon im Vorjahr die nötigen Nährstoffe. Dadurch können die Pflanzen rasch austreiben und blühen. Wenn die Blätter der Laubbäume ausgebildet sind, dringt nur noch wenig Sonnenlicht auf den Waldboden. Daher müssen alle Pflanzen, die dann noch in dieser bodennahen Schicht des Waldes wachsen, an das wenige Licht angepasst sein. In der Krautschicht wachsen vorwiegend Gräser, Farne und krautige Pflanzen. Die Blätter bilden ein Blattmosaik, um das wenige Sonnenlicht bestmöglich auszunutzen ( B 4). Die Moosschicht Die Moosschicht ist ein wichtiger Wasserspeicher des Waldes. Moose wachsen als Pioniere auch auf Felsen und umgestürzten Bäumen. Sie benötigen sehr wenig Licht zum Überleben und bereiten den Untergrund für andere Pflanzen vor. Die Sporenträger der Pilze („Schwammerln“) wachsen hier, weil sie kein Sonnenlicht brauchen. Hier gibt es viele Insekten und ihre Larven sowie Spinnen. Schnecken ernähren sich von Pflanzen, Pilzen und toten Lebewesen. Insektenfresser, wie Igel und Waldspitzmaus, jagen hier. Abgefallene Blätter oder die Nadeln der Bäume bedecken den Boden. Die Wurzelschicht Die Wurzelschicht liegt im Waldboden. Sie enthält die Wurzeln der Bäume, Sträucher und krautigen Pflanzen. Hier findet keine Fotosynthese mehr statt. Stattdessen wird hier das abgefallene Laub zersetzt. Pilzgeflechte und kleine Tiere helfen beim Zerlegen der Blätter. Regenwürmer lockern die Erde auf und sorgen für eine gute Durchmischung und Durchlüftung. Viele Insekten, Spinnen und Asseln finden in der Wurzelschicht Unterschlupf und Nahrung. Auch Säugetiere, wie Rotfuchs, Dachs oder verschiedene Mäusearten, haben hier ihre unterirdischen Baue. B 3 Die Haselmaus frisst Beeren und Nüsse. B 4 Ein Blattmosaik der Krautschicht Zusammenfassung Im Mischwald ist der Stockwerkbau des Waldes gut zu erkennen. Die oberste Schicht ist die Schicht der Baumkronen. Sie bildet ein schützendes Dach über den darunterliegenden Pflanzen. Kleinere Bäume und Sträucher wachsen in der Strauchschicht. Darunter liegen die Krautschicht und die Moosschicht. Die Pflanzen der Krautschicht müssen mit wenig Licht auskommen. Den unteren Abschluss der Stockwerke bildet die Wurzelschicht. 1 Besuche einen Mischwald. Fotografiere zwei Pflanzen aus jeder Schicht und Tiere, die du entdeckst. 2 Ordne die Lebewesen aus Aufgabe 1 zu: Pilze, Moose, Farne, Nacktsamer, Bedecktsamer, Klasse der wirbellosen Tiere (zB Insekten) oder der Wirbeltiere (zB Vögel). Versuche, die Arten zu bestimmen. Erstelle eine Tabelle und trage die Lebewesen der einzelnen Schichten ein. 3 Wenn du keinen Wald besuchen kannst, suche ein Foto eines österreichischen Waldes. Beschrifte die verschiedenen Schichten. Suche für jede Schicht jeweils ein Foto von einer Pflanze und einem Tier, die dort vorkommen könnten. Erstelle Steckbriefe und klebe sie zur entsprechenden Schicht. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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