BioTOP 2, Schulbuch

69 Wirbellose Tiere Im Ameisenbau leben die Ameisen in einem Ameisenstaat. Es gibt Arbeiterinnen, Königinnen und Männchen ( B 5). Sie alle haben unterschiedliche Aufgaben. Die Arbeitsteilung sichert die Versorgung des Nachwuchses, die Ernährung und die Verteidigung. Die Arbeiterinnen sind unfruchtbare Weibchen. Sie können sich nicht fortpflanzen. In einem Ameisenbau leben bis zu 3 Millionen Arbeiterinnen, die keine Flügel haben. Die Flügel werden für das Leben in und auf der Erde nicht benötigt. Arbeiterinnen können Lasten tragen, die bis zu 50-mal schwerer sind als sie selbst. Sie leben bis zu 3 Jahre. Ameisen erzeugen einen Futterbrei, der von Ameise zu Ameise weitergegeben und an hungrige „Stockameisen“ abgegeben wird. Die Stockameisen verlassen den Ameisenbau nicht. Sie verteidigen ihn und kümmern sich dort um die Nachkommen. Sie bitten durch Betrillern mit ihren Fühlern die Ameisen, die von draußen kommen, um Nahrung. Im Ameisenbau leben auch bis zu 500 größere, fruchtbare Weibchen, die Königinnen. Die Königinnen legen die Eier. Für den Hochzeitsflug tragen sie Flügel. Die Königinnen können bis zu 20 Jahre alt werden. Beim Hochzeitsflug begatten geflügelte Männchen die Königinnen. Das bedeutet, dass sie Spermien abgeben. Danach sterben die Männchen und die Königinnen werfen ihre Flügel ab. Wie pflanzen sich Ameisen fort? Bei den Ameisen legen nur die Königinnen Eier. Nach dem Hochzeitsflug im Frühling kehren die Königinnen in ihren Ameisenbau zurück oder gründen einen neuen Ameisenstaat. Die beim Hochzeitsflug aufgenommenen Spermien werden im Körper der Königin gespeichert. Jede Königin geht nur einmal in ihrem Leben auf Hochzeitsflug. Der Spermienvorrat reicht für das ganze Leben der Königin. Im Ameisenbau beginnen die Königinnen mit der Eiablage. Die Arbeiterinnen halten die Eier sauber ( B 6). Aus den befruchteten Eiern schlüpfen Königinnen oder Arbeiterinnen. Königinnen entwickeln sich bei kühleren Temperaturen aus größeren Eiern. Aus unbefruchteten Eiern schlüpfen die Männchen. Ameisen durchlaufen eine vollständige Verwandlung (Metamorphose). Aus den Eiern schlüpfen weiße Larven ohne Beine. Sie werden von den Arbeiterinnen betreut und gefüttert. Die Larven wachsen schnell und verpuppen sich nach mehreren Häutungen. Diese Kokons werden fälschlicherweise „Ameiseneier“ genannt. Nach der Puppenruhe schlüpfen ausgewachsene Tiere. Sie häuten sich nicht. Solange ihr Außenskelett aus Chitin noch weich ist, werden sie von den Arbeiterinnen umsorgt. Königin (Flügel abgestreift) Männchen Arbeiterin B 5 Das Ameisenvolk Puppen Eier Larven B 6 Eier, Larven und Puppen der Ameisen Zusammenfassung Ameisen gehören zur Klasse der Insekten. Sie bauen in den Wäldern große Ameisenhügel, in denen sie leben. Zu einem Ameisenstaat gehören Königinnen, viele Arbeiterinnen und geflügelte Männchen. Ameisen durchlaufen eine vollständige Verwandlung (Metamorphose). 1 Notiere, wie Rote Waldameisen miteinander kommunizieren können. 2 Baue eine Ameisenstraße: Lege in einiger Entfernung von einem Ameisenhügel einige kleine Apfelstücke auf ein Blatt Papier. Messe, wie lange die Ameisen brauchen, um den Apfel zu finden. Fotografiere den Weg, den sie nehmen. Was wird passieren, wenn du etwas Zimt quer über die Ameisenstraße streust? Notiere deine Vermutung. Streue nun den Zimt aus. Dokumentiere, was geschieht. Beschreibe und erkläre deine Beobachtungen. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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