BioTOP 2, Schulbuch

46 Fortpflanzung der Samenpflanzen Arbeitsheftseite 25 Du hast bereits in der 1. Klasse gelernt, dass die Fortpflanzung ein Merkmal aller Lebewesen ist. Samenpflanzen können sich auf zwei Wegen fortpflanzen: geschlechtlich und ungeschlechtlich. Geschlechtliche Fortpflanzung Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung müssen weibliche und männliche Geschlechtszellen zusammentreffen. Bei Moosen und Farnen bewegen sich die männlichen Geschlechtszellen im Wasser zu den weiblichen Eizellen. Samenpflanzen haben sich ganz an das Leben an Land angepasst und benötigen für die geschlechtliche Fortpflanzung kein Wasser mehr. Dadurch können sie auch trockene Standorte besiedeln. Die männlichen Geschlechtszellen werden vom Wind oder von Tieren auf die weiblichen Blütenorgane übertragen. Diesen Vorgang nennt man Bestäubung. Bei der Befruchtung verschmilzt die männliche Geschlechtszelle mit der weiblichen Geschlechtszelle. Nach der Befruchtung entsteht ein Same, aus dem eine neue Pflanze wachsen kann. Bestäubung durch Wind und Tiere Der Pollen enthält die männlichen Geschlechtszellen. Nadelbäume, Gräser und Getreide nutzen den Wind zur Pollenübertragung ( B 1). Das nennt man Windbestäubung. Die Blüten dieser Pflanzen erzeugen sehr viel Pollen, denn nur wenig Pollen gelangt mit dem Wind zufällig auf die Narbe (siehe Seite 45). Die Narbe ist bei Pflanzen, die durch den Wind bestäubt werden, größer und klebrig. So kann der Pollen leichter aufgefangen werden. Die ursprünglichen Samenpflanzen wurden durch den Wind bestäubt. Im Laufe von Millionen Jahren entwickelten sich Samenpflanzen, die durch Tiere bestäubt werden. Meist sind es Insekten, die vom Duft der Blüten und von der Farbe der Kronblätter angelockt werden. Die Insekten übertragen den Pollen einer Blüte auf die Narbe einer anderen Blüte derselben Art ( B 2). Die Blüte ist so geformt, dass möglichst viel Pollen an den Insekten kleben bleibt. Dafür erhalten die Insekten Nahrung in Form von zuckerhaltigem Nektar aus der Blüte. Die Blüten einiger Pflanzen sind so gestaltet, dass der Nektar nur von ganz bestimmten Insekten erreicht werden kann ( B 3). Heute weiß man, dass sich viele Insekten gemeinsam mit den Samenpflanzen entwickelt haben. Die Honigbiene (siehe Seiten 70–71) gibt es zB erst seit etwa 90 Millionen Jahren. Genau damals haben sich die Bedecktsamer (siehe Seite 48) auf der Erde ausgebreitet. Die Befruchtung Wenn die männliche Geschlechtszelle mit der weiblichen Geschlechtszelle (der Eizelle) verschmilzt, kommt es zur Befruchtung. Aus den Samenanlagen (den weiblichen Fortpflanzungsorganen,  B 2) bilden sich nach der Befruchtung Samen. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung entstehen aus den Samen einer Mutterpflanze Nachkommen, die sich voneinander unterscheiden. B 1 Pollenkörner einer Rot-Föhre werden durch den Wind übertragen. Pollen Stempel Staubblatt Narbe Griffel Samenanlage Eizelle B 2 Bestäubung durch eine Honigbiene Beim Hineinkriechen in die Blüte gelangt Pollen auf den pelzigen Rücken der Hummel. Der Pollen wird an der Narbe der nächsten Blüte abgestreift. B 3 Beim Wiesen-Salbei sind die Blüten an die Hummel angepasst. Zusatzmaterial 29ns44 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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