BioTOP 2, Schulbuch

30 Bakterien und Viren als Krankheitserreger Arbeitsheftseite 18 Krankheitserreger können die Gesundheit anderer Lebewesen schädigen. Zu den Krankheitserregern zählen ein kleiner Teil der Bakterien, aber auch manche tierische Einzeller, Pilze und Viren. Manche Bakterien können Krankheiten auslösen (bakterielle Infektion, „infizieren“ bedeutet anstecken). Als Parasiten (Schmarotzer) leben sie in oder auf anderen Lebewesen und schaden ihnen. Wie können Bakterien schaden? Die meisten krankheitsverursachenden Bakterien schaden dem menschlichen Körper durch Gifte. Ein Beispiel dafür ist die Krankheit Tetanus (Wundstarrkrampf). Dabei gelangen Sporen des Tetanus-­ Bakteriums in die Wunden und geben dort ein Gift ab. Erst nach Tagen oder Wochen treten Symptome (Krankheitsanzeichen) auf. Das Gift befällt die Nervenzellen und verursacht Muskelkrämpfe. Tetanus-Bakterien leben in der Erde ( B 1). Daher müssen Wunden gut gereinigt werden, wenn man sich zB bei der Gartenarbeit verletzt ( B 2). Auch der Darm kann durch Gifte von Bakterien geschädigt werden. Cholera befällt den Dünndarm und führt zu schweren Durchfällen. Sie wird meist durch mit Bakterien verunreinigtes Wasser verursacht. Salmonellen können ebenfalls den Darm schädigen. Salmonellen sind Bakterien, die häufig in Hühnerfleisch und rohen Eiern vorkommen und beim Menschen Lebensmittelvergiftungen verursachen. In Österreich sind sie die zweithäufigsten Durchfallerreger. Manche Bakterien ernähren sich von Zellen des menschlichen Körpers. Ein Beispiel dafür ist die Krankheit Tuberkulose. Die Bakterien vermehren sich dabei in der Lunge. Dort schädigen sie das Gewebe und es bilden sich kleine Knötchen. Symptome sind Husten, Müdigkeit und leichtes Fieber, bis hin zu Brustschmerzen und Atemnot. Es ist die am häufigsten zum Tod führende bakterielle Krankheit. Andere Bakterien leben die meiste Zeit im menschlichen Körper, ohne eine Krankheit auszulösen. Wenn aber die Abwehrkräfte des Menschen geschwächt sind, können sie sich vermehren. So entstehen manche Lungenentzündungen durch bestimmte Bakterien erst dann, wenn das Abwehrsystem durch zB andere Krankheiten geschwächt ist. Behandlung von bakteriellen Infektionen Zur Behandlung von bakteriellen Infektionen können Antibiotika (Einzahl: das Antibiotikum) eingesetzt werden ( B 3). Das sind Medikamente, die das Wachstum von Bakterien hemmen oder sie abtöten ( B 4). Sie wirken nur bei bakteriellen Krankheiten, nicht bei durch Viren verursachte Krankheiten (zB nicht bei Erkältungen). Häufig könnte unser Körper bakterielle Infektionen mit Zeit und Ruhe selbst abwehren. Daher dürfen Antibiotika immer nur nach Anweisung der Ärztin oder des Arztes eingenommen werden. Gegen einige bakterielle Krankheiten, zB Tetanus, gibt es vorbeugende Impfungen. Sie werden daher empfohlen. B 1 Durch die Berührung mit Erde könnten Bakterien in die Wunde gelangen und die Krankheit Tetanus auslösen. B 2 Wunden müssen gut gereinigt werden. B 3 Antibiotika wirken nur gegen bakterielle Infektionen. B 4 Antibiotika hemmen das Bakterienwachstum. Rund um die Antibiotika (dunkelgrüne Kreise) wachsen keine Bakterien (hellgrün). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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