BioTOP 2, Schulbuch

29 Zelle Bakterien als Symbionten Eine Symbiose ist das Zusammenleben zweier Lebewesen zum beiderseitigen Vorteil. Diese Lebewesen nennt man Symbionten. Im und auf dem menschlichen Körper gibt es viele Bakterien, die in Symbiose leben. Die Gesamtheit der Mikroorganismen in und auf dem menschlichen Körper nennt man Mikrobiom. Es spielt für viele Abläufe unseres Körpers eine größere Rolle, als man lange angenommen hat. Auf 1 cm² Haut befinden sich je nach Körperteil zwischen 100 und 1 000 000 Bakterien. Auf der Haut leben auch einzellige Pilze. Sie schützen die äußere Haut sowie jene von Mund, Nase und Scheide vor dem Eindringen und der Vermehrung von Krankheitserregern. Auch im Darm leben Symbionten ( B 5). Darmbakterien helfen beispielsweise bei der Zerlegung schwer verdaulicher Nahrungsbestandteile. In einem gesunden menschlichen Darm leben bis zu 100 Billionen Bakterien. Sie spielen eine wichtige Rolle im Abwehrsystem des Körpers. Außerdem bauen sie lebenswichtige Vitamine auf und verhindern Entzündungen. Manche Bakterien können auch in Symbiose mit Pflanzen leben. Knöllchenbakterien helfen bestimmten Pflanzenarten, indem sie in den Zellen der Pflanzenwurzeln kleine Knöllchen bilden. Dort binden sie den Stickstoff aus der Luft. Sie wandeln ihn so um, dass die Pflanzen ihn aufnehmen können. Die Pflanzen geben dafür Zucker an die Bakterien ab. Beide Lebewesen haben einen Vorteil von dieser Lebensweise. In der Landwirtschaft werden solche Pflanzen, zB Klee oder Lupinen ( B 6), zur sogenannten Gründüngung genutzt. Dabei werden die Pflanzen nicht geerntet, sondern in den Boden eingearbeitet. Der in ihnen enthaltene Stickstoff düngt den Boden. Bakterien als Destruenten (Zersetzer) Den Nahrungskreislauf hast du schon in der 1. Klasse kennen gelernt. Bakterien spielen eine wichtige Rolle beim Abbau. Als Destruenten ernähren sie sich zB von den Überresten toter Tiere und Pflanzen. Die Bakterien zersetzen diese vollständig und geben dabei Mineralsalze an den Boden ab. Die Mineralsalze werden von den Pflanzen für ihr Wachstum benötigt und über die Wurzeln aufgenommen. So schließt sich der Kreislauf. B 5 Im menschlichen Darm leben Bakterien. B 6 Lupinen leben mit Knöllchenbakterien in Symbiose. Zusammenfassung Bakterien sind sehr kleine, einfach gebaute Einzeller und zählen zu den Mikroorganismen. Sie besitzen keinen Zellkern und vermehren sich durch Teilung. Sie können sich als Parasiten (zB Krankheitserreger), als Symbionten (zB Darmbakterien) oder als Destruenten (Zersetzer) ernähren. Bei einer Symbiose haben beide Partner einen Vorteil. 1 Erkläre die Begriffe Parasit, Symbiont und Destruent mit eigenen Worten. 2 Was würde passieren, wenn die Bakterien ihre Aufgabe als Destruenten nicht mehr ausüben würden? Überlege die Folgen. Halte deine Überlegungen schriftlich fest. 3 Bakterien können dazu führen, dass Lebensmittel verderben. Notiere Lagerbedingungen, unter denen Lebensmittel länger haltbar sind. Nenne Beispiele aus eurer Küche. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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