BioTOP 2, Schulbuch

28 Bakterien Arbeitsheftseite 17 Bakterien sind die einfachsten Lebewesen Vor etwa 4 Milliarden Jahren entstanden in den Urmeeren die ersten Lebewesen. Es waren einfache Bakterien (Einzahl: das Bakterium). Sie sind die Vorfahren aller heutigen Lebewesen. Heute kommen Bakterien fast überall auf der Erde vor: vom eiskalten Nordpol bis zu heißen Wasserquellen und Wüsten. Bakterien bestehen aus einer einzigen, einfach gebauten Zelle. Sie sind sehr klein (oft nur wenige Mikrometer groß) und gehören zu den Mikroorganismen. Im Gegensatz zu tierischen und pflanzlichen Einzellern besitzen Bakterien keinen Zellkern ( B 2). Die Erbinformation liegt frei im Zellplasma. Die äußere Form der Bakterien kann stäbchenförmig, kugelig oder gebogen sein ( B 1, B 3). Einige Bakterien besitzen zur Fortbewegung lange Geißeln ( B 1, B 2). Andere sind von einer schützenden Schleimhülle umgeben. Manche Bakterien können Haufen oder ein Geflecht aus Fäden bilden. So werden sie mit freiem Auge sichtbar. Mikrobiologinnen und Mikrobiologen können sie dadurch einfacher züchten ( B 4). Vermehrung und Lebensweise von Bakterien Bakterien vermehren sich durch Teilung. In einer warmen und feuchten Umgebung können sie sich schnell teilen. Manche Bakterien können sich etwa alle 20 Minuten teilen. Dies erklärt, warum Bakterien leicht in sehr großen Mengen auftreten. Bei schlechten Umweltbedingungen bilden viele Bakterien Dauersporen. So können sie bis zu 300 Jahre in einem Ruhezustand überleben. Bakterien übernehmen sehr unterschiedliche und wichtige Aufgaben im Kreislauf der Natur. Sie können als Parasiten (Schmarotzer), Symbionten oder Destruenten (Zersetzer) leben. Bakterien als Parasiten (Schmarotzer) Wenn nur ein Lebewesen von einer Beziehung einen Vorteil hat, bezeichnet man dieses Lebewesen als Parasit. Der Parasit lebt in oder auf anderen Lebewesen, den Wirten, und ernährt sich von ihnen. Dadurch werden die Wirte geschädigt. Das Borreliose-Bakterium lebt zB als Parasit in der Zecke. Ohne die Zecke könnte das Bakterium nicht überleben. Das Bakterium ist auch ein Krankheitserreger beim Menschen (siehe Seite 30). B 1 Mikroskopische Aufnahme von stäbchenförmigen Bakterien mit Geißeln (Größe: etwa 2 µm) Erbinformation Zellwand Schleimhülle Zellhaut Zellplasma Geißel B 2 Der Aufbau eines stäbchenförmigen Bakteriums kugelig stäbchenförmig gebogen B 3 Verschiedene Formen von Bakterien B 4 Bakterien können auf Platten mit Nährstoffen gezüchtet werden. Jeder Punkt auf dieser Platte besteht aus Millionen bis Milliarden Bakterien. Zusatzmaterial 29a3ng Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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