BioTOP 2, Schulbuch

111 Lebensräume Magerwiesen entstehen auf mineralsalzarmen Böden. Sie sind sehr artenreich. Magerwiesen sind naturnahe Lebensräume. Sie werden nicht gedüngt und meist nur einmal im Jahr gemäht, da sie weniger Pflanzenmaterial erzeugen. So haben Wiesenpflanzen, wie Wiesen-Klee oder Wiesen-Bocksbart, genug Zeit, um Samen zu bilden. Die Artenvielfalt bleibt dadurch erhalten. Magerwiesen sind Rückzugsgebiete für seltene Pflanzen und Tiere, wie zB die Smaragdeidechse, Wildbienenarten oder die Gottesanbeterin ( B 6). Magerwiesen sind stark bedroht. Sie wurden vom Menschen in Felder umgewandelt oder durch Düngung zu artenarmen Fettwiesen gemacht. So kann mehr Futter für Nutztiere erzeugt werden. Naturferne Wiesen Vor etwa 15 000 Jahren wurde der Mensch sesshaft. Um Platz für seine Siedlungen, Felder und Nutztiere zu schaffen, rodete er Wälder und entfernte Sträucher. Rodung bedeutet das Entfernen der Bäume und Wurzeln. So entstanden Felder und Wiesen, auf denen Nutztiere grasen. Wiesen wurden für die Gewinnung von Heu (trockenes Gras) genutzt, mit dem man Nutztiere im Winter füttern konnte. Naturferne Wiesen bleiben nur erhalten, wenn die Flächen regelmäßig genutzt werden. Sobald Nutztiere die Flächen nicht mehr abgrasen oder der Mensch sie nicht mehr mäht, wachsen wieder Sträucher und Bäume. Aus dem Lebensraum Wiese wird schrittweise wieder ein Wald. Fettwiesen sind eintönige, artenarme Lebensräume ( B 7). Sie entstehen auf Böden, die durch regelmäßiges Düngen sehr mineralsalzreich sind. Dadurch können sich manche Pflanzen stark vermehren, zB Gräser. Sie verdrängen Wiesenblumen, die an mineralsalzarme Böden angepasst sind. Fettwiesen werden landwirtschaftlich zur Futtergewinnung genutzt und häufig gemäht. Gräser können nach dem Mähen rasch wieder wachsen. Einjährige Pflanzen können keine Blüten bilden oder werden vor der Samenreife abgemäht. Viele seltene Pflanzen gehen verloren. Die Weide ist eine Grasfläche, die nicht durch den Menschen gemäht wird. Stattdessen wird sie von Nutztieren wie Rindern, Schafen, Ziegen oder Pferden abgegrast ( B 8). Die Alm ist eine Weide im Gebirge, die in den Sommermonaten genutzt wird. Auch der Rasen ist eine naturferne Wiese. Auf ihm wächst nur Gras, alle anderen Pflanzen wurden entfernt. In vielen Parks, Sportanlagen und Gärten gibt es Rasenflächen. B 6 Die Gottesanbeterin B 7 Eine Fettwiese B 8 Weiden werden nicht gemäht, sondern abgegrast. Zusammenfassung Wiesen sind Grünflächen, auf denen keine Bäume und Sträucher wachsen. Oft sind Wiesen durch Eingriffe des Menschen entstanden und werden auch durch diese Eingriffe erhalten. Artenreiche Magerwiesen wachsen auf mineralsalzarmen Böden und sind stark bedroht. Artenarme Fettwiesen bilden sich auf mineralsalzreichen Böden oder durch Düngung und werden landwirtschaftlich genutzt. 1 Suche eine Wiese und stecke eine 1 m x 1 m große Fläche ab. Mach Fotos der Pflanzen. Versuche mithilfe eines Bestimmungsschlüssels einige blühende Pflanzenarten zu bestimmen. 2 Notiere, um welchen Wiesentyp es sich handelt. 3 Welche Aussagen kannst du mit einem Ausschnitt über die gesamte Wiese machen? Was kann passieren, wenn du von einem Ausschnitt auf die gesamte Wiese schließt? Überlege und beantworte diese Fragen. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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