BioTOP 2, Schulbuch

104 Was gefährdet den Wald? Arbeitsheftseite 52 Wie beeinflusst der Mensch das Ökosystem Wald? Der Mensch hat riesige Waldflächen abgeholzt (Bäume gefällt), um Platz für Siedlungen, Straßen und die Landwirtschaft zu schaffen. Anfänglich holzte der Mensch nur die Flächen ab, die er für sein Überleben brauchte. Später richtete er mit Kahlschlägen zur Holzgewinnung größere Schäden an. Auf Kahlschlägen können im Sommer nach starken Niederschlägen Muren entstehen: Erde und Steine rutschen ab, weil die festigenden Wurzeln der Bäume fehlen ( B 1). Im Winter besteht die Gefahr von Lawinen. Durch Aufforstungen werden Bäume, wie zB Fichten, auch in Gebieten angepflanzt, die nicht ihren Bedürfnissen entsprechen und an denen sie nicht natürlich vorkommen würden. In Monokulturen (siehe Seite 89) können sich Schädlinge und Krankheiten rasch ausbreiten. Die Angst des Menschen vor Raubtieren hat dem Wald ebenfalls geschadet. Durch die Ausrottung der Luchse und Bären wurde das ökologische Gleichgewicht gestört. Daher muss der Mensch die starke Vermehrung von Rehen und Rothirschen durch Jagd verhindern. Diese Tiere knabbern zB die jungen Baumwipfel an und schädigen so die Bäume (Wildverbiss,  B 2). Durch Maßnahmen zur Wiederansiedlung, zB die Auswilderung von Luchsen im Nationalpark Kalkalpen, soll das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt werden. Auch Wölfe und Bären, die durchziehen oder sich hier wieder ansiedeln wollen, können dazu beitragen. Auch das Verhalten des Menschen hat eine Auswirkung auf den Wald: Durch zB die Verwendung von Recyclingpapier und Mehrwegflaschen statt Kartonverpackungen müssen weniger Bäume gefällt werden. Wie gefährden Abgase den Wald? Einen großen schädigenden Einfluss auf den Wald haben Abgase. Kraftwerke, Autos und Fabriken werden heute mit Abgasreinigungsanlagen ausgestattet. Aber der Verkehr nimmt zu und damit auch die Menge an Kohlenstoffdioxid (CO2) und Stickstoffverbindungen in der Luft. Diese Abgase zählen zu den Treibhausgasen. Sie bilden eine schützende Hülle um die Erde, die wie ein Treibhaus (Glashaus) wirkt. Die Sonne erwärmt die Erde, in der Nacht wird die Wärme wieder abgestrahlt. Durch die Treibhausgase kann weniger Wärme von der Erde ins Weltall zurückgestrahlt werden und die Temperatur steigt an (Klimawandel, globale Erwärmung). Welche Folgen hat der Klimawandel für den Wald? Als Folge der Zunahme von Treibhausgasen ist die durchschnittliche Temperatur in Österreich seit 1950 bereits um 2 °C gestiegen. Hitze und Trockenheit schwächen die Bäume. Schädlinge und Krankheiten können sich dadurch leichter verbreiten. B 1 Kahlschläge erhöhen die Gefahr von Muren. B 2 Rehe knabbern auch Fichten an. B 3 Die Larven der Borkenkäfer fressen Gänge ins Holz. B 4 Borkenkäfer richten in Fichtenwäldern großen Schaden an. Zusatzmaterial 2bd7a7 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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