100 Vielfalt der heimischen Wälder Arbeitsheftseite 50 Unbelebte Faktoren wie Temperatur, Niederschläge, Licht oder Wind bestimmen, welche Baumarten an einem bestimmten Standort wachsen. Der Mensch greift ein, indem er zB Bäume fällt oder Bäume anpflanzt, die an einem Standort nicht natürlich vorkommen. Flusslandschaften Am Ufer von Flüssen wächst an manchen Stellen ein Auwald. Unberührte Ufer, dichte Sträucher, viel am Boden liegendes Holz und kleine Flussarme bilden einen der artenreichsten Lebensräume ( B 1). Im Auwald wachsen nur Bäume, die wiederkehrende Überschwemmungen ertragen. Hier findet man zB die Sal-Weide (siehe Seite 93). Der nahe Fluss schwemmt Sand und fruchtbaren Schlamm an. Weiter entfernt von den Flüssen wird der Boden seltener überschwemmt. Hier wachsen zB Eschen und Stiel-Eichen (siehe Seite 92). In natürlichen Auwäldern werden keine Insektenvernichtungsmittel versprüht, daher gibt es viele Insektenarten. Manche dieser Insektenarten sind sehr selten, wie der Große Eichenbock ( B 1, Seite 76). Das Weibchen des Großen Eichenbocks legt seine Eier bevorzugt an sonnigen Stellen in die Rinde alter, absterbender Stiel-Eichen. Die Larven fressen sich durch das Holz. Dieser Käfer ist vom Aussterben bedroht und daher geschützt. Die zahlreichen Insekten sind die Nahrungsgrundlage für viele Tiere. Laubwald im Flach- und Hügelland Das Klima ist mild mit kurzen Wintern. Es gibt Felder, Weingärten, Obstbäume und Laubwälder. Die vorherrschende Baumart ist die Rotbuche ( B 2, siehe Seite 92). Hier wachsen aber auch Eschen, Linden, Rosskastanien sowie verschiedene Eichenarten. In Buchenwäldern leben fast 5 000 Insektenarten. Sie ernähren sich von den Blättern und vom Holz der Laubbäume und legen ihre Eier dort ab. Manchmal kann man seltsame Gebilde entdecken, die wie Früchte aussehen. Das sind sogenannte Gallen. In ihnen entwickeln sich die Larven mancher Insekten ( B 3). Amphibien wie der Feuersalamander und Reptilien wie die Waldeidechse ernähren sich von den Insekten. Auch manche Vögel wie die Kohlmeise fressen Insekten, Spinnen, Schmetterlingsraupen und Blattläuse. Andere Vögel fressen Beeren. Säugetiere wie Mäuse, Eichhörnchen, Rotfüchse, Rehe oder Wildschweine finden in diesen Wäldern Schutz und Nahrung. Durch das dichte Blätterdach fällt nur wenig Sonnenlicht auf den Waldboden. Frühblüher (zB Schneeglöckchen und Primeln) blühen, bevor die Bäume Blätter ausbilden. Auch Schattenpflanzen (zB Waldmeister, B 5, Seite 107) gibt es hier. Sie kommen mit weniger Licht aus. An den sonnigen Rändern der Wälder wachsen Sträucher wie Himbeeren, Brombeeren oder Liguster. B 1 Donau-Au bei Stopfenreuth B 2 Rotbuchen B 3 Die Larven mancher Insekten entwickeln sich in Gallen. B 4 Die Vogelbeere wächst in den Bergen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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