57 Säugetiere Das Hausrind ist ein Wiederkäuer Das Hausrind ( B 5) stammt vom Ur (Europäischer Auerochse) ab. Es liefert uns Milch und Fleisch. Die Haut wird zu Leder verarbeitet. Das Hausrind hat einen ausgeprägten Geruchssinn, mit dem es Nahrung aus großer Entfernung wahrnehmen kann. Mit den seitlich am Kopf gelegenen Augen kann es fast die ganze Umgebung überblicken. Der Gehörsinn des Hausrindes ist besser als der des Menschen. Laute Kuhglocken verursachen den Tieren daher Stress. Rinder sind Pflanzenfresser. Ihr Gebiss ist an diese Art der Nahrung angepasst ( B 6). Mit der Lücke zwischen den vorderen und hinteren Zähnen fassen Rinder Grasbüschel und rupfen sie mit ihrer langen Zunge ab. Die Zunge wird dabei gegen den Oberkiefer gedrückt, wo die Schneidezähne fehlen. Die großen, breiten Mahlzähne stehen dicht nebeneinander und zerkleinern und zerreiben die Nahrung. Das Verdauungssystem des Rindes ist an die Lebensweise als Wiederkäuer angepasst ( B 7). Das mit der Zunge abgerupfte Gras wird unzerkaut geschluckt. Es kommt in den Pansen, der 200 Liter fasst. Hier wird das Gras eingeweicht und vorverdaut. Während der Ruhezeiten beginnen Rinder mit dem Wiederkäuen. Die Nahrung wandert vom Pansen in den Netzmagen und wird hier zu kleinen Ballen geformt. Diese kleinen Nahrungsportionen gelangen wieder in das Maul. Mithilfe der breiten Mahlzähne werden sie ausdauernd zerkaut und zerrieben. Schluckt das Rind nun, gelangt die Nahrung in den Blättermagen. Hier wird dem Nahrungsbrei das Wasser entzogen. Der eingedickte Nahrungsbrei kommt weiter in den Labmagen. Ab hier spalten ihn Verdauungssäfte auf. Der anschließende Darm ist bis zu 60 m lang. In ihm wird die Verdauung abgeschlossen. Er ermöglicht die Aufnahme aller lebenswichtiger Bestandteile der Nahrung in das Blut. Rinder sind Herdentiere mit einer genauen Rangordnung. Gegen Feinde, wie zB Hunde oder Wölfe, verteidigen sie sich mit ihren Hörnern. Eine Kuh (das Weibchen) kann erst nach der Geburt des ersten Kalbes Milch geben. Sie gibt etwa 15–25 Liter Milch pro Tag. Das Kalb ist ein Nestflüchter. Bereits kurz nach der Geburt kann es stehen und laufen. So kann es mit der Mutter laufen, die langsam fressend über Wiesen zieht. Männliche Tiere nennt man Stiere oder Bullen. Ein Ochse ist ein Stier, dem die Hoden entfernt wurden. Dadurch wird das Tier friedfertiger. B 5 Das Hausrind Schneidezähne Vormahl- und Mahlzähne B 6 Pflanzenfressergebiss eines Rindes Blättermagen Labmagen Dünndarm Netzmagen Nahrungsweg unzerkautes Gras Speiseröhre Pansen Nahrungsweg wiedergekäutes Gras B 7 Das Verdauungssystem eines Wiederkäuers Zusammenfassung Paarhufer haben Hufe. Das sind mit Horn überzogene Zehenspitzen. Das Schwein stammt vom Wildschwein ab. Es ist ein Allesfresser und Nichtwiederkäuer. Das Hausrind stammt vom Ur ab. Es ist ein Pflanzenfresser und Wiederkäuer. 1 Rinder haben Hörner. Überlege und notiere mögliche Gründe dafür, dass es auf den Wiesen und in den Ställen viele Rinder ohne Hörner gibt. 2 Überprüfe deine Vermutung durch eine Internetrecherche nach hornlosen Rindern. Mach mit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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