BioTOP 1, Schulbuch

54 Hasentiere Arbeitsheftseite 27 Hasen und Kaninchen bilden gemeinsam eine Ordnung innerhalb der Klasse der Säugetiere: die Hasentiere. Sie sind nahe mit den Nagetieren verwandt. Während Hasen reine Wildtiere sind, können Kaninchen auch als Heim oder Nutztiere (siehe Seite 60) gehalten werden. Welche Merkmale haben Hasentiere? Das Hasengebiss ( B 1) erinnert auf den ersten Blick an das Gebiss der Nagetiere ( B 1, Seite 52). Hinter den oberen Schneidezähnen befinden sich aber zwei weitere kleine Zähne, die Stiftzähne. Die Stiftzähne sind typisch für das Hasengebiss. Der Feldhase Der Feldhase wird bis zu 70 cm lang und ist rötlich braun gefärbt (B 2). Er hat einen kleinen Kopf und große, sehr lange Ohren (Löffel). Sein Lebensraum sind warme, trockene offene Flächen, wie Wiesen und Felder. Er ernährt sich von Pflanzen, Wurzeln und Getreide, im Winter auch von Baumrinde. Der Feldhase ist ein Einzelgänger, der in der Dämmerung aktiv ist. Tagsüber versteckt er sich im Gras. Im Spätwinter und Frühjahr kann man Feldhasen auf Partnersuche auch am Tag sehen. Mit den seitlich gelegenen Augen kann der Feldhase ein großes Gebiet überblicken. Geruchs- und Gehörsinn sind ebenfalls gut ausgebildet. Hat der Feldhase einen Feind entdeckt, wie zB einen Greifvogel oder einen Rotfuchs, flieht er mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Dabei schlägt er Haken. Der Feldhase ist ein Fluchttier. Er hält das Tempo auf langen Strecken. Beim Laufen setzt er seine langen, kräftigen Hinterbeine vor die Vorderbeine ( B 3). Wenn es der Feldhase nicht eilig hat, dann hoppelt er. Dabei stößt er sich mit seinen Hinterbeinen vom Boden ab. Die Häsin „setzt“ 3- bis 4-mal jährlich 2–4 Jungtiere. Diese werden in einer flachen oberirdischen Mulde (Sasse) geboren. Sie haben bereits Haare und können sehen ( B 4). Die Häsin lässt die Jungen von Anfang an alleine. Sie besucht sie nur kurz, um sie zu säugen. Die Jungen sind vor Feinden gut geschützt. Sie haben eine unauffällige Färbung und keinen Geruch. Frei laufende Hunde können sie jedoch aufschrecken. Solltest du einen jungen Feldhasen finden, dann greif diesen auf gar keinen Fall an! Dein Geruch vertreibt sonst die Mutter! Durch den Anbau von zB Getreide oder Mais auf immer größeren Feldern wird der Lebensraum des Feldhasen verändert. Es verschwinden Hecken und Randstreifen (Raine) zwischen den Feldern, die der Feldhase zum Verstecken braucht. Ohne Verstecke können ihn seine Feinde leichter entdecken. Natürliche Mulden werden für die Landwirtschaft gerade gemacht. Der Feldhase braucht sie jedoch als Sasse für die Aufzucht der Jungen. Landwirtschaftliche Maschinen gefährden den Feldhasen, vor allem die Jungtiere. Auch Autos stellen eine Gefahr für ihn dar. So wird der Feldhase trotz seiner vielen Nachkommen in Österreich immer seltener. Schneidezähne (Nagezähne) Vormahl- und Mahlzähne Stiftzahn B 1 Hasengebiss eines Kaninchens B 2 Der Feldhase B 3 Der Feldhase beim Laufen B 4 Ein junger Feldhase Zusatzmaterial bt4r6f Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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